An das Schicksal
Nach einer Stunde hochsten Glucks
In Grabesnachte sicher schreiten
Und ausgeloscht sein in der Zeiten
Vergilbtem Buch. So spurlos gehn,
Wie Atemhauch am Wintermorgen,
Wie Wolkchen in den blauen Weiten
Sanfter verwehn.
Wie suber Nachtigallen Lied,
Das in den dunklen Buschen klangNichts ruhrt dich, Moira,
Die du im Dunkeln thronst.
Ohnmachtig windet der Mensch
Sich im Staub,
Gleich dem elenden Wurm,
Dab du den Bosen verschonst
Und den Guten gibst den Keren
Zum Raub.
Ohnmachtig droht dir der Mann
Mit der Faust zum gluhnden
Himmel hinan.
Ohnmachtig flucht er dem Blitz
Und dem Sturm.
Warum senkst du dich schon
In das erzitternde Meer?
Bleibe bei mir, schoner, trostender Gott.
Sieh, es dunkelt schon finstere Nacht
Um mich her.
Ach, einst kommt auch der Tag,
Da dich der blindwaltende Gott
Reibt mit den Krallen herab.
Und nicht mehr spenden die Priester dir,
Wenn du befreiet steigst aus dem dusteren Grab.
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