Virgo et Mater
Der Jungfrau Bild,
Im Arm das Kind,
Blickt sanft und mild
Durch Nacht und Wind.
Ein armes Magdlein kniet davor,
Sie schaut nur dann und wann empor,
Doch, wenn das Lampchen Funken spruht,
So sieht man, wie sie gluht.
Die Lampe geht
Auf einmal aus;
Ihr Atem steht,
Sie schwankt nach Haus.
Die Jungfrau kann ihr nicht verzeihn,
Die Mutter wird sie benedein,
Stellt sie der Heil’gen ubers Jahr
Mit ihrem Kind sich dar.
Sie fuhlt’s, und spricht:
Du reine Magd,
Dir gleich’ ich nicht,
Doch unverzagt!
Dir, Mutter, die der Sohn erkannt,
Die unterm Kreuz noch bei ihm stand,
Dir will ich gleichen fur und fur,
Und dann vergibst du mir!
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