Українська та зарубіжна поезія

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Das Gegenwartige

Ehmals verlor mein fliegender Blick in des Lebens
Kunftiges sich, und ich schuf dann, was mir Wunsch war,
Fast zu Wirklichkeit: seine Freuden
Hatte das schone Phantom!

Denn das Gesetz der Mabigung wurd’ ihm gegeben,
Wurde gethan mit der Strenge, die zu Hofnung
Leitet: aber der Wunsch ist dann selbst
Thor, wenn er Hofnung verdient.

Freue dich deb, das da ist! so sagt’ ich mir ofter,
Als dem Getausch ich es zulieb mir zu gleiben:
Sagt’ es, thats! und erlebt’ auch, was sich
Über Gewunschtes erhob.

Jetzo verweilt der festere Blick in des Lebens
Vorigem sich, und ich fuhle, was dahinfloh,
Fast, als hielt’ ich’s noch: subre Freuden
Giebt es mir, war nicht Phantom!

Freue dich deb, das da ist! so sag’ ich mir dennoch
Jetzt auch. Obwohl sich der Scheitel mit des Alters
Bluthenhaare mir deckt; ich wandle
Froh um das nahere Grab.

Aber ich werd’ auch Leiden gewahr im Vergangnen,
Wehmuth! es geht mit den Leichen der Geliebten
Mir vorbey: wie vermocht’ ich dann mich
Dessen, das da ist, zu freun!

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Das Gegenwartige - FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK