An Schillers Nachruhm
In stiller Nacht, beim dustern Lampenscheine
Hast du oft tief dein sinnend’ Haupt gesenkt;
Hoch wiegt dein Nachruhm nun mit Stolz das Seine,
Weil mit dem Hochsten du die Kunst beschenkt.
In fremden Sprachen deinen Geist verkundend,
Fragt er die Welt; ob je ein Dichter sang,
Der, seinen Ruf durch hoheres Recht begrundend,
Die Liebe seiner Nation errang?
Dir ist des Ruhmes seltner Doppelorden;
Bewunderung und Lieb’ zugleich geworden!
Wer hat wie du furs deutsche Volk geschrieben?
Hat Jungling, Mann und Greis gleich hoch entzuckt?
Wer Volker lehrt, verdient, dab sie ihn lieben,
Wer Gluck bereitet, sei auch selbst begluckt.
Warst du es auch? und konntest du es werden?
Ragt Sehnsucht nicht aus deinem Lied empor?
Lebt ein Gemut, das rein begluckt auf Erden?
Der Weise lugt es oft, es wahnt’s der Tor;
Doch was das Leben auch an dir verbrochen,
Du hast dich durch Unsterblichkeit gerochen!
Dein Name lebt, dem frechen Tod zum Hohne,
Der stets der Welt zu fruh das Bebre raubt.
Schon rustet Deutschland sich, die Marmorkrone
Zu drucken auf dein ew’ges Dichterhaupt.
Ein Monument wird einst der Nachwelt lehren,
(Nicht wie du schriebst, dies kundet nur dein Lied,)
Dab Deutschland seltne Manner weib zu ehren,
Und fur der Dichtkunst Hoheit noch entgluht.
Der Himmel kann dir hohren Lohn noch bieten!
Die Erde tat, was sie vermag hienieden.