Margareta
Ach, mub der Gram mit dunkelm Kranz
Noch erst unschuldge Schlafe schmucken?
So hoher Sinn in ungetrubtem Glanz,
Er wurde minder uns entzucken?
Ich weib es nicht, nur dies weib ich allein:
So gleichst du dir, und also sind wir dein.
Konnt ich, o Seele, wie du bist,
Dich in den reinsten Spiegel fassen,
Was all dir einzig eigen ist,
Als Fremdes dir begegnen lassen!
Ja, fiele nur aus diesem Aug ein Blick,
Wie er uns traf, ins eigne Herz zuruck:
Von selgen Schauern angeweht,
Scheu nahtest du dem namenlosen Bilde,
Wie einem Ratsel, das um Losung fleht,
Dab eins im andern sich auf ewig stillte;
Doch ach, kaum hast du halb dich selbst erkannt,
Verkennst du dich, und hast dich abgewandt!
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