Ellenlied
Bei Nacht im Dorf der Waechter rief:
Elfe!
Ein ganz kleines Elfchen im Walde schlief –
Wohl um die Elfe! –
Und meint, es rief ihm aus dem Tal
Bei seinem Namen die Nachtigall,
Oder Silpelit haett ihm gerufen.
Reibt sich der Elf die Augen aus,
Begibt sich vor sein Schneckenhaus,
Und ist als wie ein trunken Mann,
Sein Schlaeflein war nicht voll getan,
Und humpelt also tippe tapp
Durchs Haselholz ins Tal hinab,
Schlupft an der Mauer hin so dicht,
Da sitzt der Gluehwurm, Licht an Licht.
“Was sind das helle Fensterlein?
Da drin wird eine Hochzeit sein:
Die Kleinen sitzen beim Mahle,
Und treibens in dem Saale.
Da guck ich wohl ein wenig ‘nein!”
– Pfui, stoesst den Kopf an harten Stein!
Elfe, gelt, du hast genug?
Gukuk! Gukuk!
(3 votes, average: 4,33 out of 5)
Related posts:
- Berliner Abend Spukhaftes Wandeln ohne Existenz! Der Asphalt dunkelt und das Gas schmeibt sein Licht auf ihn. Aus Asphalt und Licht wird […]...
- Der arme Vogel Es sitzt im Kafig ein Vogel, Der denkt an Licht und Luft, An frische, schattige Haine, An Blumen, voll von […]...
- Der Aufbruch Die Flucht – Ende Nur eines noch: viel Stille um sich her wie weiche Decken schlagen, Irgendwo im Alltag versinken, in Gewohnlichkeit, seine Sehnsucht […]...
- Die Drossel Wie sich das Pack zusammenballt! Indes die Trambahn schrillt und gellt, die Musik larmt, die Peitsche knallt, und wie ein […]...
- Als du blickest in die Wiesenquelle Als du blickest in die Wiesenquelle, Hatte sie gern entfuhrt dein Angesicht; Als du sahest in des Spiegels Helle, Hat […]...
- Blaue Hortensie So wie das letzte Grun in Farbentiegeln sind diese Blatter, trocken, stumpf und rauh, hinter den Blutendolden, die ein Blau […]...
- Amalia Als noch Amalia in unsern Schaferhutten Die Unschuld selbst, das Muster frommer Sitten Und aller Schafer Ehrfurcht war, Da schmuckt’ […]...
- Was furchst du Was furchst du, Feind Herodes, sehr, Dab uns geborn kommt Christ, der Herr? Er sucht kein sterblich Konigreich, Der zu […]...
- Gleichmuth O wie wohl ist der daran, Der da kann Sich begeistern, Seine Feindin Sorge meistern, Ist bei Glucke trotzig nicht, […]...
- Abschied Du fullst mich an wie Blut die frische Wunde und rinnst hernieder seine dunkle Spur, du dehnst dich aus wie […]...
- Blind und doch sehend Die Sonne kront den goldnen Tag; der Abend nennt die Sterne sein; wo nur ein Aug sich offnen mag, glanzt […]...
- Luthers Abendmahlslied Jesus Christus, unser Heiland, Der von uns den Gottes Zorn wandt, Durch das bitter Leiden sein, Half er uns aus […]...
- Gelobet seist du, Jesu Christ Gelobet seist du, Jesu Christ, Dab du Mensch geboren bist Von einer Jungfrau, das ist wahr, Des freuet sich der […]...
- Die kleine Fliege Neulich sah ich, mit Ergetzen, Eine kleine Fliege sich, Auf ein Erlen-Blattchen setzen, Deren Form verwunderlich Von den Fingern der […]...
- Nicolai auf Werthers Grabe Ein junger Mensch, ich weib nicht wie, Starb einst an der Hypochondrie Und ward denn auch begraben. Da kam ein […]...
- Husarenbraut Wir Preussisch Husaren, wann kriegen wir Geld? Wir mussen marschiren ins weite Feld, Wir mussen marschiren dem Feind entgegen, Damit […]...
- Seemorgen Der Morgen frisch, die Winde gut, Die Sonne gluht so helle, Und brausend geht es durch die Flut; Wie wandern […]...
- Lieder eines Sunders. 44. Samstags-Bilder I. ‘S ist Samstag. Heilige Stille geht Ueber die Erde mit leisen Tritten. . . In mir ist’s klar wie […]...
- Das Leben 1. Ich rief dich nicht, du zerrtest mich hervor aus meines Nichtseins tiefer Seligkeit in diese qualgedehnte Spanne Zeit und […]...
- Leben Seele, die du, unergrundlich Tief versenkt, dich atherwarts Schwingen mochtest und allstundlich Dich gehemmt wahnst durch den Schmerz – An […]...
- Lied der Treue Ein getreues Herze wissen Hat des hochsten Schatzes Preis. Der ist selig zu begruben, Der ein treues Herze weib. Mir […]...
- Die Ferne Zur Fernesucht geboren, Wird nie der Pilgram froh. Seine Heimat ging verloren, Er weib nicht wo. Ihn ruhrt ein stummes […]...
- Minnegruss Du bist so schon und rein, Wunnevolles Magedein, Deinem Dienste ganz allein Mocht ich wohl mein Leben weihn. Deine suben […]...
- Madchenfruhling Aprilwind. Alle Knospen sind schon aufgesprossen; rings spriebt der Grund. Und sein Mund bleibt verschlossen? – Maisonnenregen. Alle Blumen langen, […]...
- Drei Fragen Sag, wer du bist! Denk aber vorher nach! “Ein Mensch bin ich”, antwortest du erhaben. Ein Mensch? Sonst nichts? Und […]...
- Du meine Seele, singe Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schon dem, welchen alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den […]...
- Danklied Du bist’s, dem Ruhm und Ehre gebuhret; Und Ruhm und Ehre bring ich dir. Du, Herr, hast stets mein Schicksal […]...
- Das Karussell – Jardin du Luxembourg Mit einem Dach und seinem Schatten dreht sich eine kleine Weile der Bestand von bunten Pferden, alle aus dem Land, […]...
- Mystika Tausend, viel mal tausend Jahre rollten ab gleich einem Blitz, eh’ ich aus verliebtem Paare sprang hervor, ein dummer Witz […]...
- “Mehr Licht!” “Mehr Licht. mehr Licht!” Die Finsternis labt mich nur zagend vorwarts gehn; ich schreite langsam, ungewib und bleib oft angstlich […]...
- Nixe Binsefub Des Wassermanns sein Tochterlein tanzt auf dem Eis im Vollmondschein, sie singt und lachet sonder Scheu wohl an des Fischers […]...
- A Vespero Die Sonne fallt zur Erde. Gellend zerspringt ihr Licht. Dicht vor dem blauen Tempel rollt sie nieder. Die berstenden Strahlen […]...
- Die Dirne Die Zahne standen unbeteiligt, kuhl Gleich Fischen an den heiben Sommertagen. Sie hatte sie in sein Gesicht geschlagen Und trank […]...
- Es wollt uns Gott genadig sein Es wollt uns Gott genadig sein Und seinen Segen geben, Sein Antlitz uns mit hellem Schein Erleucht zum ewgen Leben. […]...
- Die Tote mahnt Wenn die unsichtbare Hand Dich aus meinen Armen wand, Fragt dein Grubeln wohl beklommen, Wie ins Öde du gekommen… Weibt […]...
- Vorfruhling Pralle Wolken jagen sich in Pfutzen Aus frischen Leibesbruchen schreien Halme Strome Die Schatten stehn erschopft. Auf kreischt die Luft […]...
- Frauenliebe und Leben Seit ich ihn gesehen Glaub’ ich blind zu sein; Wo ich hin nur blicke, Seh’ ich ihn allein: Wie im […]...
- An Pauline Die Neune, die zu ewgen Tanzen Sich schwesterlich die Stirne kranzen, Sie sollen, heibt’s, im Dammerscheine Der dichterischen Wunderhaine Gar […]...
- Es spricht der Unweisen Mund Es spricht der Unweisen Mund wohl: Den rechten Gott wir meinen; Doch ist ihr Herz Unglaubens voll, Mit Tat sie […]...
- Siehst Du den Stern Siehst Du den Stern im fernsten Blau, der schimmerernd fast erbleicht? Sein Licht braucht eine Ewigkeit, bis es dein Aug’ […]...