Erwartung
Auf Turm und Tor und Mauerkranz,
auf rauschende, dunkle Tannen
fallt Flammenschein und Lichtertanz
von Fackeln und aus Pfannen.
Ein Weib steht an des Sollers Rand,
es nimmt der Wind ihre Rede:
“Mein Trauter zog ins Niederland,
er zog in die blutige Fehde.”
Und hort sie nicht Zinken und Siegsgeschrei,
sieht seinen Helm sie nicht blinken?
Im Wald nur singt auf der Wiese die Fei,
ein Stern tat niedersinken.
Der Morgen graut, die Welt ist so leer,
die Welt ist voll Herzeleide.
Wen tragen auf langen Spieben sie her?
Sie fanden ihn tot in der Heide.
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