Wir
Wir singen unsre Lieder, so lang’ das Schwert noch ruht;
Mit Melodieen wecken wir unsrer Bruder Muth;
Wir singen fur die Freiheit, ob auch der Feind uns droht;
Wir singen und wir sterben den schonen Liedertod.
Gott hauchte uns das Leben der Lieder in die Brust;
Lied werden unsre Schmerzen und Lied ist unsre Lust;
So kampfen wir und singen nach gottlichem Gebot:
Wir singen und wir sterben den schonen Liedertod.
Ein jeder Tropfen Blutes ein rosenrothes Lied,
Das, aus dem eignen quellend, in alle Herzen zieht,
So opfern wir das Leben fur unser Aller Noth,
Wir singen und wir sterben den schonen Liedertod.
Und will’s der Feind nich anders, so sind wir wohlbewehrt,
So ziehen wir und schwingen fur unser Wort das Schwert!
Doch singen wir im Kampfe, dab rings Begeisterung loht.
Wir singen und wir sterben den schonen Liedertod.
Und wie die Lerchen jubeln entgegen wir dem Tag,
Dab Sonne nicht mehr leuchtet auf unsres Volkes Schmach;
Das letzte Lied der Freiheit! in ihrem Morgenroth,
So singen wir und sterben den schonen Liedertod.