Lieder von Traum und Tod – 08 – Winterwende
An Clemens Franckenstein
Ist von mond – von sonne dieser glanz?
Auf verstorbne wege von Byzanz
Bricht er schaudernd flammt er grell
Hain und halle macht er hell.
Spiegelt eine flur von freuden vor
Euch verwaisten gangern bei dem tor
Dass ihr staunt und weint und euch vergesst
Lippe an lippe stumm gepresst.
Welch ein wunder in dem durren jahr!
Mogt ihr nie an einer totenbahr
Mogt ihr nie im raume kalt und klein
Dies vergessen diesem lerne sein!
Eure blicke taten – wach und kuhn
Die bis tief hinein ins dunkel spruhn
Scheidend ahnen sie und mahnen sie:
Solch ein strahl erbleicht uns nie..
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