Die armen Worte

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1. Der Aufbruch Die Flucht – Worte Man hatte uns Worte vorgesprochen, die von nackter Schonheit und Ahnung und zitterndemVerlangen ubergiengen. Wir nahmen sie, behutsam wie fremdlandische […]...
2. Worte Man hatte uns Worte versprochen, die von nackter Schonheit und Ahnung und zitterndem Verlangen ubergingen. Wir nahmen sie, behutsam wie […]...
3. Blaue Hortensie So wie das letzte Grun in Farbentiegeln sind diese Blatter, trocken, stumpf und rauh, hinter den Blutendolden, die ein Blau […]...
4. Zwei Worte Zu fruh, zu spat – – zwei Worte, welche eigen dem Menschenleben, auch dem deinen, sind. Du siehst, dab dir […]...
5. Der Park Blinde Scheiben sind im toten Hause, Die sich halb verbergen in den Buschen. Trube Wege, wo die Winde wischen. Jeder […]...
6. An Bodmer Der die Schickungen lenkt, heibet den fromsten Wunsch, Mancher Seligkeit goldnes Bild Oft verwehen, und ruft da Labyrinth hervor, Wo […]...
7. Die Gazelle Gazella Dorcas Verzauberte: wie kann der Einklang zweier erwahlter Worte je den Reim erreichen, der in dir kommt und geht, […]...
8. Im grunen Klee In dem grunen Klee Sah ich die holde gehn; Ach, wie ward mir wonnevoll! Aus dem Blutenschnee Fuhlt eine Glut […]...
9. Gewitterabend Es dammert und dammert den See herab, Die Wasser sind gar so dunkel; Doch wenn ob den Bergen der Blitzstrahl […]...
10. Madchenlied “Was rinnen dir die Tranen, die Tranen stumm und heib durch deine feinen Finger, die Finger fein und weib?” Mein […]...
11. An Young Stirb, prophetischer Greis, stirb! denn dein Palmenzweig Sprosste lang schon empor; dass sie dir rinne, steht Schon die freudige Thrane […]...
12. Hei, nun kommt uns die Zeit Hei, nun kommt uns die Zeit (des Sommers), der Gesang der kleinen Vogelchen. / Es grunt schon die breite Linde, […]...
13. Der Schongeist “O welch ein Duften, Rosalinde! Im blutenuberfullten Tal! Durch das Gewolk, zerstreut vom Winde, Bricht brennend rot der Abendstrahl; Wie […]...
14. Wir schreiten auf und ab im reichen flitter Wir schreiten auf und ab im reichen flitter des buchenganges beinah bis zum tore Und sehen auben in dem feld […]...
15. Das Buch der Bilder. Der Lesende Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde drauben horte ich nichts […]...
16. Der Herbst Nun heben an zu klagen die Hugel, Tal und Feld, Es bringt viel Missbehagen des rauhen Windes Kalt’, Es fallen […]...
17. Mitte des Winters Das Jahr geht zornig aus. Und kleine Tage Sind viel verstreut wie Hutten in den Winter. Und Nachte, ohne Leuchte, […]...
18. Aber seltsam! Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf grobem Seeschiff […]...
19. Das Leben 1. Ich rief dich nicht, du zerrtest mich hervor aus meines Nichtseins tiefer Seligkeit in diese qualgedehnte Spanne Zeit und […]...
20. Bittgedicht an Heinrich Reichsgraf von Bruhl Ach! Hochgebohrner Bruhl! hilfft denn kein Bitten nicht? Und ist denn gar kein Mensch der vor mein Elend spricht? Was […]...
21. Deine Welt Denk stets an dich! Nie darfst du dich vergessen. Wer sich vergibt, denkt immer nur an sich. Es wurde deine […]...
22. Gong Nicht mehr fur Ohren…:Klang, der, wie ein tieferes Ohr, uns, scheinbar Horende, hort. Umkehr der Raume. Entwurf innerer Welten im […]...
23. “Orgie” Der Abend kusste geheimnisvoll Die knospenden Oleander. Wir spielten und bauten Tempel Apoll Und taumelten sehnsuchtsvoll Ineinander. Und der Nachthimmel […]...
24. “Zukunftsmusik” Heiligen Mitleids rauschende Wellen, Klingend an jegliches Herze sie schlagen; Worte sind Formeln, die konnen’s nicht sagen, Konnen nicht fassen […]...
25. Nachtgesang des Kammervirtuosen Du meine Neunte letzte Sinfonie! Wenn du das Hemd anhast mit rosa Streifen… Komm wie ein Cello zwischen meine Knie, […]...
26. Fruhjahr Die ganze Nacht durch kamen Wanderungen Wie auf der Flucht, in sohlenloses Schreiten Vermummt. Am Morgen bargen es die Weiten: […]...
27. Vorstadtstraben Mit solchen Straben bin ich gut bekannt. Sie fangen an, als waren sie zu Ende. Trinkt Magermilch! steht grob an […]...
28. Als du mich einst gefunden hast Als du mich einst gefunden hast, da war ich klein, so klein, und bluhte wie ein Lindenast nur still in […]...
29. An die Dichter Anklag ich Euch, Ihr Dichter, Verbuhlt in Worte, Worte, Worte! Ihr wissend nickt mit Greisenkopfen, Berechnet Wirbelwirkung, lachelnd und erhaben, […]...
30. Kubte ich zur Nacht Ach, wie frohlich und gesund Mich die Liebe macht! Bin der beste Mensch am Tag, Kubte ich zur Nacht. Arbeit […]...
31. Der Aufbruch Die Flucht – Metamorphosen Erst war grenzenloser Durst, ausholend Gluck, schamvolles Sichbeschauen, Abends in der Jungenstube, wenn die Lampe ausgieng, Zartlichkeiten uberschwanglich hingestromt an […]...
32. Gleichmuth O wie wohl ist der daran, Der da kann Sich begeistern, Seine Feindin Sorge meistern, Ist bei Glucke trotzig nicht, […]...
33. Die Flaschen sind leer Die Flaschen sind leer, das Fruhstuck war gut, Die Damchen sind rosig erhitzet; Sie luften das Mieder mit Übermut, Ich […]...
34. Linden Mit Wald gepudert und Laternenschein, Schreiten die Linden und ein paar Platanen – Unter den Baumen sind sie Kurtisanen – […]...
35. Das Buch der Bilder. Die Blinde DER FREMDE: Du bist nicht bang, davon zu sprechen? DIE BLINDE: Nein. Es ist so ferne. Das war eine andre. […]...
36. Sommerbild Ich sah des Sommers letzte Rose stehn, Sie war, als ob sie bluten konne, rot; Da sprach ich schauernd im […]...
37. Im Lenz Ahi, nun kommt die schone Zeit Mit kleiner Vogelein Gesang, Die Linde grunet weit und breit, Vergangen ist der Winter […]...
38. Beguinage I Das hohe Tor scheint keine einzuhalten, die Brucke geht gleich gerne hin und her, und doch sind sicher alle […]...
39. Dankgedicht an Heinrich Reichsfraf von Bruhl Nimm Hochgebohrner Bruhl! von mir diess Dancklied an! Weil ich es mundlich itzt nicht mehr verrichten kan. Im Elend baht […]...
40. Wo sind die stunden Wo sind die stunden Der sussen zeit / Da ich zu erst empfunden / Wie deine lieblichkeit Mich dir verbunden? […]...