Das Zwolffte Lied
Nun hatt mein Gemuthe sich erquicket /
Weil das Auge dieses Licht erblicket.
Welches durch die spaten Nachte bricht /
Das mich brennt / doch ohne Flamm und Licht.
Komm und lesche diesen Brand der Liebe /
Komm und mich nicht langer so betrube /
Du mein Auffenthalt und Lebens-Zier /
Lindre diese Schmertzen doch an mier.
Nahe dich / du guldnes Licht der Freuden /
Wiltu denn so bald von mier abscheiden /
und mich laben ohne Sonn und Licht /
Weil die trauren-volle Nacht anbricht?
Sihe wie so schon die Sterne lachen /
und du wilt dich schon von hinnen machen /
Schone / du mein Fruh – und Abend-Stern /
Nahe dich / und bleibe nicht so fern.
Wenn gleich alle Stern’ am Himmel schienen /
Konten Sie mier dennoch wenig dienen /
Du allein bist mein bestes Licht /
Dem es nie an Glanz und Schein gebricht.
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