Українська та зарубіжна поезія

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Adonis Tod

Die Gottin sinkt in namenlosem Leide;
Den Jager traf des Tieres wilde Wut;
Die Rose trinkend von des Junglings Blut,
Glanzt ferner nicht im weiben Lilienkleide.

Das Abendrot der kurzen Liebesfreude
Blickt traurig aus der Blume dunklen Glut;
Adonis tot im Arm der Gottin ruht;
Das Schonste wird des kargen Hades Beute.

Verhabt ist ihr des langen Lebens Dauer,
Das Gotterlos wird ihrer Seele Trauer,
Die sehnsuchtskrank den suben Gatten sucht.

Und still erbluhet heiber Tranen Frucht;
Den stummen Schmerz verkunden Anemonen,
Den ew’gen Wunsch, im Schattenreich zu wohnen.2.

Den Lilienleib des Purpurs dunkler Schleier
Dem irren Blick der Gottin halb entzieht;
Der Trauer Bild, die Anemone, bluht
So weib als rot zur stillen Totenfeier.

Erloschen ist in ihm des Lebens Feuer,
Sein totes Aug’ die Blume nimmer sieht. –
Doch plotzlich schmilzt der Gottin Leid im Lied,
Die Klage tont, die Seele fuhlt sich freier.

Ein Kranker, der des Liedes Sinn empfunden,
Durch ihrer Tone Zauber soll gesunden. –
Der Andacht gerne Liebe sich vertraut.

Und glaubig einen Tempel er sich baut,
Auf dab er pflege in dem Heiligtume
Der Sehnsucht Kind, die sube Wunderblume

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Adonis Tod - KAROLINE VON GUNDERRODE