Die Eule und der Esel
Sieh! Seht mir doch das grobe Tier!
Was schleppt und keicht! da lob ich mir
doch meine klugre Art zu leben!
Esel
Mocht keinen Pfifferling drum geben!
Eule
Mochtst nicht? Das macht, du dummes Vieh,
dein grobes Hirn empfand noch nie
des edeln Mubigggangs Behagen;
hast nichts gelernt als Sacke tragen,
und weibt nur nicht, wie sub es tut,
zu trinken kleiner Vogel Blut
und sich mit ihrem Fleisch zu laben;
hast kein Gehirn, nur Eselsgaben!
Esel
Weib wohl; mag auch kein’ andere haben;
scheu aber auch das Tageslicht
wie’s hoch begabte Eulchen nicht;
seh jedem frei ins Angesicht;
werd nur belacht von Narren und von Knaben.
Des bin ich froh; und – schonen Dank
fur eure Gaben!
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