Weltgeheimnis
Der tiefe Brunnen weib es wohl,
Eins waren alle tief und stumm,
Und alle wubten drum.
Wie Zauberworte, nachgelallt
Und nicht begriffen in den Grund,
So geht es jetzt von Mund zu Mund.
Der tiefe Brunnen weib es wohl;
In den gebuckt, begriffs ein Mann,
Begriff es und verlor es dann.
Und redet’ irr und sang ein Lied –
Auf dessen dunklen Spiegel buckt
Sich einst ein Kind und wird entruckt.
Und wachst und weib nichts von sich selbst
Und wird ein Weib, das einer liebt
Und – wunderbar wie Liebe gibt!
Wie Liebe tiefe Kunde gibt! –
Da wird an Dinge, dumpf geahnt,
In ihren Kussen tief gemahnt…
In unsern Worten liegt es drin,
So tritt des Bettlers Fub den Kies,
Der eines Edelsteins Verlies.
Der tiefe Brunnen weib es wohl,
Einst aber wubten alle drum,
Nun zuckt im Kreis ein Traum herum.
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