Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Die Irren (1)

Papierne Kronen zieren sie. Sie tragen
Holzstocke aufrecht auf den spitzen Knien.
Und ihre langen, weiben Hemden schlagen
Um ihren Bauch wie Konigshermelin.

Ein Volk von Christussen, das leise schwebt
Wie grobe Schmetterlinge durch die Gange,
Und das wie grobe Lilien rankt und klebt
Um ihres Kafigs schmerzliches Gestange.

Der Abend tritt herein mit roten Sohlen,
Zwei Lichtern gleich entbrennt sein goldner Bart.
In dunklen Winkeln hocken sie verstohlen
Wie Kinder einst, in Dammerung geschart.

Er leuchtet tief hinein in alle Ecken,
Aus allen Zellen grubt ihn Lachen froh,
Wenn sie die roten, feisten Zungen blecken
Hinauf zu ihm aus ihres Lagers Stroh.

Dann kriechen sie wie Mause eng zusammen
Und schlafen unter leisem Singen ein.
Des fernen Abendrotes rote Flammen
Vergluhen sanft auf ihrer Schlafen Pein.

Auf ihrem Schlummer kreist der blaue Mond,
Der langsam durch die stillen Sale fliegt.
Ihr Mund ist schmal, darauf ein Lacheln thront,
Das sich, wie Lotos weib, im Schatten wiegt.

Bis leise Stimmen tief im Dunkel singen
Vor ihrer Herzen Purpur-Baldachin,
Und aus dem Äthermeer auf roten Schwingen
Traume, wie Sonnen grob, ihr Blut durchziehn.

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Die Irren (1) - GEORG HEYM