Українська та зарубіжна поезія

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Die heilige Elisabeth

O du Nacht, der Seele finstere Nacht,
Du endlos tiefe Schmerzensnacht,
Hier lieg ich, blutig den Leib benetzt,
Den die Geibel in rothe Wunden zerfetzt.

O du Nacht, der Seele finstere Nacht,
Wie flieh’ ich vor dir, qualvolle Nacht?
Wo bliebst du, mein sonnenleuchtender Tag,
Mit Rosenbluthen und Drosselschlag?

Maria, du Konigin – subes Licht,
Ich schaue und hore – ich finde dich nicht!
Wie hab’ ich sonst deine Hande gekubt,
Deine Lippen gestreift in sel’gem Gelust.

Wie hab’ ich die Welt inbrunstig gehegt,
Wie die Sonne in Liebe die Blumen pflegt,
Die Pest lag sterbend in meinem Schoob,
Ich kubte die Kranken vom Tode los.

Des Armen Kind lag an meiner Brust,
Und trank die sube heimliche Lust,
Des Juden verachtete Tochter umschlang
Mein Arm, und ich kubte sie heib und lang.

Zu meinen Fuben die Sunderin
Lag weinend und warf ihre Schatze hin –
So schlecht war Niemand, verworfen nicht,
In tiefer Nacht sah ich himmlisches Licht.

Und durch die Wetter sah ich es gluh’n,
Rings sah ich die Himmel leuchtend erbluh’n,
Und betend lag ich in gottlicher Ruh’
Und stammelte selig: “Die Liebe bist du”!

O du Nacht, der Seele finstere Nacht,
Du endlos tiefe Schmerzensnacht, –
Konrad von Marburg, dein finst’res Wort
Scheuchte die Himmel, die Liebe mir fort.

Bedeckt den Leib mit blutigem Thau,
Das Haupt bestreut mit der Asche Grau,
Lieg’ ich und weib ich von Liebe nichts,
Ich weib, nur den Tag des jungsten Gerichts.

Ich weib, die Sunde schlaft und schlief
Im blauen Kinderauge tief;
Wo die Krankheit den Leib mit Narben schlug,
Ich weib, es ist der Sunde Fluch.

Ich weib, die Sunde fabte uns an,
Wo der goldne Wein im Becher rann,
Der Holle Nebel die Sinne umflob,
Wo der Mann das Weib in Liebe umschlob.

Ich weib nur, wie elend das Dasein ist,
Das Gluck, die Lust eine hollische List,
Ach, Sunde ist ein holdes Gesicht,
Der Lerchen Sang und der Sonnen Licht.

Durch die Nacht, durch die Nacht ich hore den Tritt,
Wie die Nacht so finster des Finsteren Schritt, – –
O Geibel – o Bube – o Hollenglut!
Suhnt auch diese Gedanken mein tropfendes Blut?

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Die heilige Elisabeth - JULIUS HART