Dein Antlitz
Dein Antlitz war mit Traumen ganz beladen.
Ich schwieg und sah dich an mit stummem Beben.
Wie stieg das auf! Dab ich mich einmal schon
In fruhern Nachten vollig hingegeben
Dem Mond und dem zuviel geliebten Tal,
Wo auf den leeren Hangen auseinander
Die magern Baume standen und dazwischen
Die niedern kleinen Nebelwolken gingen
Und durch die Stille hin die immer frischen
Und immer fremden silberweiben Wasser
Der Flub hinrauschen lieb – wie stieg das auf!
Wie stieg das auf! Denn allen diesen Dingen
Und ihrer Schonheit – die unfruchtbar war –
Hingab ich mich in grober Sehnsucht ganz,
Wie jetzt fur das Anschaun von deinem Haar
Und zwischen deinen Lidern diesen Glanz!
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