Der Hirtenknabe
Konig ist der Hirtenknabe,
Gruner Hugel ist sein Thron;
Über seinem Haupt die Sonne
Ist die grobe, goldne Kron.
Ihm zu Fuben liegen Schafe,
Weiche Schmeichler, rotbekreuzt;
Kavaliere sind die Kalber,
Und sie wandeln stolzgespreizt.
Hofschauspieler sind die Bocklein;
Und die Vogel und die Kuh,
Mit den Floten, mit den Glocklein,
Sind die Kammermusici.
Und das klingt und singt so lieblich,
Und so lieblich rauschen drein
Wasserfall und Tannenbaume,
Und der Konig schlummert ein.
Unterdessen mub regieren
Der Minister, jener Hund,
Dessen knurriges Gebelle
Widerhallet in der Rund.
Schlafrig lallt der junge Konig:
“Das Regieren ist so schwer,
Ach, ich wollt, dab ich zu Hause
Schon bei meiner Kon’gin war!
In den Armen meiner Kon’gin
Ruht mein Konigshaupt so weich,
Und in ihren schonen Augen
Liegt mein unermeblich Reich!”
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