Abendgang zur Geliebten
Nun ist der Abend kommen,
Die Sterne sind entglommen,
Die Straben schlummern mahlig ein.
Abwerf’ ich all’ mein Muhen
Und lab in mir erbluhen
Der Liebe Sehnsucht ganz allein.
Rings gruben von den Zweigen
Die Vogel und es neigen
Sich flusternd Busch und Blume mir;
So festlich ist mein Wesen,
Sie mogen leicht es lesen,
Wie meine Seele fliegt zu Dir.
Die Kinder, die am Wege
Sich tummeln durch’s Gehege,
Sie reichen lachelnd mir die Hand.
Die Winde, die da wehen,
Die Wolken, die da gehen,
Sie knupfen mir ein rosig Band.
Wie weit seid ihr entschwunden,
Ihr sorgenschweren Stunden,
Wie fern, wie fern liegt Kampf und Streit;
Die Welt ist so voll Frieden,
Als lag’ sie abgeschieden –
Ein See in gruner Einsamkeit.
Nun steh’ ich an dem Hause,
Vor meines Gluckes Klause,
Und meiner Freuden Inbrunst wird Gebet;
Lab jedes Herz hienieden
Durch Liebe finden Frieden,
Du gottlich Feuer, das die Welt durchweht.
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