Das Ganze
Im Taumel war ein Teil, ein Teil in Tranen,
in manchen Stunden war ein Schein und mehr,
in diesen Jahren war das Herz, in jenen
waren die Sturme – wessen Sturme – wer?
Niemals im Glucke, selten mit Begleiter,
meistens verschleiert, da es tief geschah,
und alle Strome liefen wachsend weiter
und alles Aussen ward nur innen nah.
Der sah dich hart, der andre sah dich milder,
der wie es ordnet, der wie es zerstort,
doch was sie sahn, das waren halbe Bilder,
da dir das Ganze nur allein gehort.
Im Anfang war es heller, was du wolltest
und zielte vor und war dem Glauben nah,
doch als du dann erblicktest, was du wolltest,
was auf das Ganze steinern niedersah,
da war es kaum ein Glanz und kaum ein Feuer,
in dem dein Blick, der letzte, sich verfing:
ein nacktes Haupt, in Blut, ein Ungeheuer,
an dessen Wimper eine Trane hing.
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