Abendmuse
Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten
Und Goldnes. Die heibe Stirn vergluht in Ruh und Schweigen.
Ein Brunnen fallt im Dunkel von Kastanienzweigen –
Da fuhlst du: es ist gut! in schmerzlichem Ermatten.
Der Markt ist leer von Sommerfruchten und Gewinden.
Eintrachtig stimmt der Tore schwarzliches Geprange.
In einem Garten tonen sanften Spieles Klange,
Wo Freunde nach dem Mahle sich zusammenfinden.
Des weiben Magiers Marchen lauscht die Seele gerne.
Rund saust das Korn, das Maher nachmittags geschnitten.
Geduldig schweigt das harte Leben in den Hutten;
Der Kuhe linden Schlaf bescheint die Stallaterne.
Von Luften trunken sinken balde ein die Lider
Und offnen leise sich zu fremden Sternenzeichen.
Endymion taucht aus dem Dunkel alter Eichen
Und beugt sich uber trauervolle Wasser nieder.
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