Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Die Jungen und die Alten

“Du bist jung, du sollst nicht sprechen!
Du bist jung, wir sind die Alten!
Lab die Wogen erst sich brechen
Und die Gluten erst erkalten!

Du bist jung, dein Tun ist eitel!
Du bist jung und unerfahren!
Du bist jung, kranz’ deinen Scheitel
Erst mit unsern weiben Haaren!

Lern’, mein Lieber, erst entsagen,
Lab die Flammen erst verrauchen,
Lab dich erst in Ketten schlagen,
Dann vielleicht kann man dich brauchen!”

Kluge Herren! Die Gefangnen
Mochten ihresgleichen schauen;
Doch, ihr Huter des Vergangnen,
Wer soll denn die Zukunft bauen?

Sprecht, was sind euch denn verblieben,
Auber uns, fur wackre Stutzen?
Wer soll eure Tochter lieben?
Wer soll eure Hauser schutzen?

Schmaht mir nicht die blonden Locken,
Nicht die sturmische Gebarde!
Schon sind eure Silberflocken,
Doch dem Gold gehort die Erde.

Schmahet, schmaht mir nicht die Jugend,
Wie sie auch sich laut verkundigt!
O wie oft hat eure Tugend
An der Menschheit still gesundigt!

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Die Jungen und die Alten - GEORG HERWEGH