An den Schlaf
Gott der Traume! Freund der Nacht!
Stifter sanfter Freuden!
Der den Schafer glucklich macht,
Wann ihn Fursten neiden!
Holder Morpheus! saume nicht,
Wann die Ruhe mir gebricht,
Aug’ und Herz zu weiden.
Wann ein Eh’mann, voll Verdacht,
Seine Gattin qualet,
Und aus Eifersucht bei Nacht
Ihre Seufzer zahlet,
Mach’ im Schlaf sein Ungluck wahr;
Zeig’ ihm traumend die Gefahr,
Die ihm wachend fehlet!
Nimm auch jetzt was dir gehort;
Nur erlaub’ ein Flehen:
Warte bis mein Glas geleert!
Wohl! es ist geschehen!
Komm nunmehr! O komme bald!
Eil’ und lab mich die Gestalt
Meiner Phyllis sehen!
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