Ein Bild
Im Morgenwinde sah ich Blumen wanken
Und sah, wie sie den Tau der goldnen Fruhe,
Dab jede voller dufte, tiefer gluhe,
Mit heibem Mund begierig in sich tranken.
Gesattigt sah ich bald die meisten schwanken,
Als glaubten sie, dab keine nun verbluhe,
Die Rosen tranken fort mit suber Muhe,
Bis ihre Kelche fast zur Erde sanken.
Die andern wiegten sich in Lustgefuhlen,
Sie wollten eben lauten Spott erheben,
Da schob die Sonne ihre Flammen-Pfeile.
Die Rosen loschten sie im Tau, dem kuhlen,
Doch jenen drangen sie in Mark und Leben,
Man sah sie hingewelkt nach kurzer Weile.
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