Die Freiheit der Sunde
O glaube nicht, dab du durch deine Sunde
Die Welt verwirrst! Wie du auch freveln mogest,
Und ob du Gott dein Ich auch ganz entzogest,
Du hinderst nicht, dab sie zum Kreis sich runde!
Ja, ob du, in des innern Abgrunds Schlunde
Hinuntertaumelnd, vollig dich betrogest
Und dich hinauf zur Gotter-Freiheit logest,
Doch trifft dich das Gericht, das ich verkunde!
Wir leben nur im Ewigen und Wahren,
Und ihm entfliehen wollen, wurde heiben,
In unsrer Brust den Odem anzuhalten;
Wir konnen’s, doch es wird sich offenbaren,
Dab wir das eigne Lebensband zerreiben
Und nichts dadurch im Äther umgestalten.
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