Der himmel pflantzet mein gelucke
Der himmel pflantzet mein gelucke /
Er lacht mich freundlich an durch tausend holde blicke /
Er macht aus winter fruhlings-zeit /
Er wirckt mir selber zeug zu einem feyer-kleide /
Ich bin von boy und flohr befreyt /
Und meine wolle wird zur seide.
Ich kan den port itzt recht erreichen /
Und darff nicht um das haupt der leeren hoffnung streichen /
Mein ancker sinckt in susse ruh /
Dein auge hat mir selbst ein leit-stern werden mussen /
Ja / mein gelobtes land bist du /
Lab mich das vorgeburge kussen.
Schlag doch nicht mehr die augen nieder /
Ist denn mein reiner schertz / Rosette / dir zuwider?
Ich bin dir ja nicht unbekannt /
Du kennest mein gesicht / und auch mein treues hertze /
Drum glaube / dab der liebe brand
Sich starcket zwischen freud und schertze.
Wilst du dich der natur entreissen?
Dib kan die tugend selbst nicht eine tugend heissen /
Das schone blumwerck deiner brust
Ist nicht vor dich allein auff diese welt gebohren /
Es hat es auch zu meiner lust
Des himmels ausspruch auberkohren.
Du must in dir nicht selbst verwesen /
Lab mich um deinen mund die zucker-rosen lesen
Durch einen unverwehrten kub /
Lab doch den sussen thau auff meine lippen rinnen /
Dab durch verliebten uberflub
Die geister selbst sich kussen konnen.