Novembertag
Sie keifte sehr, sie schalt mich aus,
Sie ist ein kleiner harter Daus;
Da hat man einen ubeln Stand,
Ich nehm die Thure in die Hand.
Die Luft war rauh, der Wind ging schon,
Weib lag der Reif, des Herbstes Sohn.
Im Garten, in dem weiben Schein
Fand ich ein rothes Roselein.
Und wie ich stand und staunte, da
Klang mit ein Silberstimmchen nach:
“Komm doch zuruck, du Narrchen, komm!
Ich bin ja wieder gut und fromm.”
Da brach ich ab das Roselein roth,
Und bracht’s es der, die mir gebot,
Und sprach: Natur, die rastet nicht,
Treibt ewig Knospen an das Licht.
Und Liebe thut’s darin ihr nach,
Sie hat so manchen rauhen Tag;
Es wehet, sturmet, reift und friert,
Doch nie der Lieb’ ihr Herz erfriert.
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