“Ich bleibe”
Durch die Nacht mit dumpfem Rauschen
Treibt vorbei des Stromes Wut;
Und mit traumerischem Lauschen
Starr’ ich auf die dunkle Flut.
Schattenhafte Kahne wallen
Mir vorbei, in Nacht hinein;
Liebe Stimmen fern verhallen; –
Und die Stromung tont allein.
Und verlassen heb ich meine
Augen schmerzbethaut empor:
Da entschwebt mit hehrem Scheine
Ein Gestirn dem Wolkenflor;
“Sieh, ich bleibe!” winkt sein Auge.
Und die bange Seele zieht
Auf zu diesem treuen Auge, –
Wie ein Kind zur Mutter flieht. –
Wenn dereinst des Todes Grauen
Dieses Herz umspult und bricht,
Lab noch einmal dich erschauen
Ueber Wassern, subes Licht,
Bis den letzten Liebesfunken,
Der in meinem Auge scheint,
Deine Blicke aufgetrunken
Und dem Sternenglanz vereint.
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