Brief aus Russland
Man wird tierisch.
Das macht die eisenhaltige/Luft. Aber das faltige/
Herz fuhlt manchmal noch lyrisch.
Ein Stahlhelm im Morgensonnenschimmer/Ein
Buchfink singt und der Helm rostet.
Was wohl zu Hause ein Zimmer/mit Bett
und warm Wasser kostet?/Wenn man nicht so
mude war!
Aber die Beine sind schwer./Hast du noch ein
Stuck Brot?/Morgen nehmen wir den Wald.
Aber das Leben hier ist so tot./Selbst die Sterne
sind fremd und kalt.
Und die Hauser sind/so zufallig gebaut./Nur
manchmal siehst du ein Kind,/das hat wunderbare
Haut.
(4 votes, average: 4,25 out of 5)
Related posts:
- Todes-Erfahrung Wir wissen nichts von diesem Hingehn, das nicht mit uns teilt. Wir haben keinen Grund, Bewunderung und Liebe oder Hab […]...
- Du hast Du hast den Kopf zum Sinnen und zum Denken, kannst auf – und abwarts dein Bestreben lenken; lab es zur […]...
- Letzte Hoffnung Auch am Abend hat sich nichts gebessert Morgen ist und Mittag jetzt verbraucht Ach, wir haben unser Meer verwassert? Und […]...
- An Young Stirb, prophetischer Greis, stirb! denn dein Palmenzweig Sprosste lang schon empor; dass sie dir rinne, steht Schon die freudige Thrane […]...
- Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
- Weltlauf Hat man viel, so wird man bald Noch viel mehr dazu bekommen. Wer nur wenig hat, dem wird Auch das […]...
- Wie langsam kriechet sie dahin Wie langsam kriechet sie dahin, Die Zeit, die schauderhafte Schnecke! Ich aber, ganz bewegungslos Blieb ich hier auf demselben Flecke. […]...
- Harlekin Lieben, Hassen, Hoffen, Zagen, alle Lust und alle Qual, alles kann ein Herz ertragen einmal um das andere Mal. Aber […]...
- Hoch aus dem blauen Himmelszelt Hoch aus dem blauen Himmelszelt Viel tausend Sterne schauen, Sehnsuchtig glanzend, grob und klug Wie Augen von schonen Frauen. Sie […]...
- Klagen mub ich, dab ich klage Klagen mub ich, dab ich klage, Mich verklagen mub ich, dab, Wie ich Leid um zweie trage, Ich die ubrigen […]...
- Gesange I O dass wir unsere Ururahnen waren. Ein Klumpchen Schleim in einem warmen Moor. Leben und Tod, Befruchten und Gebaren […]...
- Nacht fur Nacht Still, es ist ein Tag verflossen. Deine Augen sind geschlossen. Deine Hande, schwer wie Blei, liegen dir so druckend ferne. […]...
- Das Buch der Bilder. Die Blinde DER FREMDE: Du bist nicht bang, davon zu sprechen? DIE BLINDE: Nein. Es ist so ferne. Das war eine andre. […]...
- Dein eigener Richterspruch Hast du geliebt? Weibt du wohl, was das heibt? Denk nach. denk nach, wenn du es noch nicht weibt. Die […]...
- Anakreontisches Liedel Immer bleibst du, wer du bist; Nimm das Leben, wie es ist. Wo du Rosen siehst im Garten, Brich sie, […]...
- Es ist zu schwer, was ich erlitt “Es ist zu schwer, was ich erlitt, Es ist zu stark, was mich bestritt; Ich dacht’ ich wollt’ es besiegen, […]...
- Wegweiser Was mich mutlos macht ist dab es so schwer ist zu sehen wohin ein Weg geht zum Recht und zur […]...
- Nordwind im Sommer Vom Meere duftend fliegt der Wind ins Land. Die dunklen Parke flattern in der Brise. Kleehugel bluhen vor dem Duft […]...
- Werte Die guten Dinge des Lebens sind alle kostenlos: die Luft, das Wasser, die Liebe. Wie machen wir das blob, das […]...
- Verklarte Nacht Zwei Menschen gehn durch kahlen, kalten Hain; der Mond lauft mit, sie schaun hinein. Der Mond lauft uber hohe Eichen, […]...
- Gesichter Viele Gesichter trug ich, viele Gesichter waren zu tragen mir auferlegt. Wenn ich lachte, war oft die Haut nur vom […]...
- Soldatenabschied Lass mich gehen, Mutter lass mich gehen! All das Weinen kann uns nichts mehr nutzen, denn wir gehen, das Vaterland […]...
- Fruher Apollo Wie manches Mal durch das noch unbelaubte Gezweig ein Morgen durchsieht, der schon ganz im Fruhling ist: so ist in […]...
- Die Eule und der Esel Sieh! Seht mir doch das grobe Tier! Was schleppt und keicht! da lob ich mir doch meine klugre Art zu […]...
- Jung gewohnt, alt getan Die Schenke drohnt, und an dem langen Tisch Ragt Kopf an Kopf verkommener Gesellen; Man pfeift, man lacht; Geschrei, Fluch […]...
- Schon Du warst kein sogenanntes “schones” Kind. Auch ich ward nicht vom Arm des Glucks getragen “Wie hablich diese beiden Kleinen […]...
- Ausfahrt Vom Lande steigt Rauch auf. Die kleine Fischerhutte behalt im Aug, denn die Sonne wird sinken, ehe du zehn Meilen […]...
- Ich und die Rose warten Vor mir Auf der dunkelbraunen Tischdecke Liegt eine grobe hellgelbe Rose. Sie wartet mit mir Auf die Liebste, Der ich […]...
- Mitte des Winters Das Jahr geht zornig aus. Und kleine Tage Sind viel verstreut wie Hutten in den Winter. Und Nachte, ohne Leuchte, […]...
- Der Rheinwein O du, der Traube Sohn, der im Golde blinkt, Den Freund, sonst Niemand, lad’ in die Kuhlung ein. Wir drey […]...
- Teppich des Lebens – 10 – Der Tater Ich lasse mich hin vorm vergessenen fenster: nun tu Die flugel wie immer mir auf und hulle hienieden Du stets […]...
- Die Messe Bei dreier Kerzen mildem Lichte Die Leiche schlaft. Und hohe Monche gehen Um sie herum, und legen ihre Finger Manchmal […]...
- Lumpentum Die reichen Leute, die gewinnt Man nur durch platte Schmeichelei – Das Geld ist platt, mein liebes Kind, Und will […]...
- Dunkles zu sagen Wie Orpheus spiel ich auf den Saiten des Lebens den Tod und in die Schonheit der Erde und deiner Augen, […]...
- An Hygin, einen gesunden Alten Hygin, du bist von sechzig Jahren, Und nur im Krankeln unerfahren. Das Podagra, der Krampf, die Gicht Verbittern dir den […]...
- Drei kleine Lieder I Hortest du denn nicht hinein, Dab Musik das Haus umschlich? Nacht war schwer und ohne Schein, Doch der sanft […]...
- Wer noch zweifelt einen Tag Wer noch zweifelt einen Tag, Ob ihm Liebe Liebe gibt; Wer zu denken noch vermag, Dab er liebet, wenn er […]...
- An den Hofschauspieler Ludwig Lowe Wer lebte einst, und ist noch jetzt geehrt? Wer lebt noch jetzt, und wird es einstens sein, Der’s wirklich auch […]...
- Nova Apocalypsis Endchrist endchrist du wurdest zum spott Statt deiner kommt der fliegengott. Larven aus faulenden hirnen gekrochen Sind nun ins leben […]...
- Auf das Nibelungenlied Taubstumm scheinst du mir zwar, du redest ofter durch Zeichen Oder Gebarden, als durch unser geschmeidiges Wort, Ja, du bedienst […]...