Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Mara Motter

I siach di nou, zwar lang it’s har,
wia d’jung g’wa bist, a schani Fraa,
und flink und eifri, mit lachada G’sicht
stats bei dar Arbet, fruah und spat –
Und ke bas Wort fer die basi Kind’,
nor Liabs und Guats. O reiches Harz
zorFruhlungszeit!

I siach di nou, ‘s it aa lang har,
wia d’duldet hast viel Harzalad,
und manchi Nacht nit g’schlaffa hast
vor schwarer Sorg und Kummernis.
Und ke bas Wort fer die basi Walt,
nor Liabs und Guats. O storkes Harz
zorSummerszeit!

I siach di nou, wias d’ stiller werst,
mit g’falti Hand: Etz wia Gott will!
Die Kind’ sen fort, sie sen versorgt,
as Laba nimmt sein’ neua Gang.
Und ke bas Wort fer die Einsamkeit,
nor Liabs und Guats. O frommes Harz
zurHerbsteszeit!

Und Winter werd’s. Du bist schnaweib,
a alt’s, gebrachli’s Frala etz.
Von weit har kumma dei Kinder heem.
Mit Kindeskind’! Und wieder jung
lacht’s aus dei’m G’sicht wie Sunnaschei’;
nor Liabs und Guats! O Motterharz
zurWeihnachtszeit!

Nix bringt di um, nix macht di hi’ –
ke Arbet, Kranket, Sorg, Verdrub;
die Zeit kummt har, die Zeit vergeht,
die ganze Walt verandert’s G’sicht –
nor dei’ Harz nit, dei Motterharz!
In Liab und Guttat bleibst du gleich
in Ewigkeit.* Meiner Mutter.

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Mara Motter - MICHAEL GEORG CONRAD