Unsere Toten
Nebel filtert um die Felderrunden, um die brachen,
Und von Nebeln wird das Fenster grau umwunden.
Die sonst nur in unsern Traumen nachts am Bett erwachen,
Unsere Toten, die des Hauses Ausweg leis gefunden,
Kommen herbsttags mit den Nebeln in die Turen, in die Stunden.
Unsere Toten, die nur lacheln, nicht mehr lachen,
Wollen jetzt im Grauen abgebrochene Gesprache weiterfuhren,
Wollen mit den Nebeln Wangen und dein Kinn anruhren.
Ihre Arme sind Gedanken, und du kannst die Toten naher spuren,
Naher jetzt als damals, wo sie noch vom gleichen Glase mit dir tranken.
Alle Toten konnen, ohne Ende, liebend die Geschlechter fuhren,
Und sie gehen aus und ein, wie die Nebel durch geschlossene Turen.
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