November
Grau verwirrt der leere Wald.
Mit tausend blaugluhenden Ätheraugen,
Hoch durch schwarzen Fichtenbehang,
Irren Heere blauer gigantischer Bluten.
Von fremden Dolden,
Niemand hat je sie belauscht,
Bluht jeder Morgen im Grase
Eisigen Samen.
Graue Frauen,
Die lautlos im Reigen kamen,
Sind lautlos gegangen.
Der Bleichen Juwelen
Strahlende Faden
Irisgrun, irisgolden,
Hangen an allen Zweigen.
In nackten Kronen singen
Wachszarte Strome der Sonne.
Um blobe Saulen,
Auf weiben Schwingen kreist
Einaugig ein Aar,
Das Schweigen.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Dammerung in der Stadt Der Abend spricht mit lindem Schmeichelwort die Gassen In Schlummer und der Sube alter Wiegenlieder, Die Dammerung hat breit mit […]...
- Die Scharen von machtigen Raben Es fliegen im Abend tief uber die Ähren Die Scharen von machtigen Raben, Wie Geheimnisse lautlos, die sich begraben, Wie […]...
- Heimlich zur Nacht Ich habe dich gewahlt Unter allen Sternen. Und ich bin wach – eine lauschende Blume Im summenden Laub. Unsere Lippen […]...
- Herbst des Blinden Grau das Weinlaub. Bleich, goldbleich Platanen. Sagt ihr nicht, so matt duftet der Herbst? Grau das Blatt, das meine Wange […]...
- Wir Wir singen unsre Lieder, so lang’ das Schwert noch ruht; Mit Melodieen wecken wir unsrer Bruder Muth; Wir singen fur […]...
- Bastille Die scharfen Sensen ragen wie ein Wald. Die Strabe Antoine ist blau und rot Von Menschenmassen. Von den Stirnen loht […]...
- Altes Lied Du bist gestorben und weibt es nicht, Erloschen ist dein Augenlicht, Erblichen ist dein rotes Mundchen, Und du bist tot, […]...
- Altes Lied Du bist gestorben und weibt es nicht, Erloschen ist dein Augenlicht, Erblichen ist dein rotes Mundchen, Und du bist tot, […]...
- Aber seltsam! Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf grobem Seeschiff […]...
- Berlin Zum Volkerfest, auf das wir ziehn, Zu dem die Freiheit ladet, Wie wandelst herrlich du, Berlin! Berlin, in Blut gebadet! […]...
- Die schone Stadt Alte Platze sonnig schweigen. Tief in Blau und Gold versponnen Traumhaft hasten sanfte Nonnen Unter schwuler Buchen Schweigen. Aus den […]...
- Dein ist mein Herz Dein ist mein Herz, mein Schmerz dein eigen und alle Freuden die es sprengen; dein ist der Wald, mit allen […]...
- Ungewib Aus dem Leben bin ich in die Gedichte gegangen Aus den Gedichten bin ich ins Leben gegangen Welcher Weg wird […]...
- Es wurde dunkel auf den Gassen Es wurde dunkel auf den Gassen, Da schlichen sie ins letzte Haus, Sie taten stumm die Glaser fassen Und tranken […]...
- Die Liebesfrau – Nackt. Ich bin es nicht gewohnt. Du wirst so grob und so weib Geliebte. Glitzernd wie Mond, Wie der […]...
- Lied des Einsiedels Komm, Trost der Nacht, o Nachtigall, lab deine Stimm mit Freudenschall, auffs lieblichste erklingen, komm, komm, und lob den Schopfer […]...
- Trost der Nacht Komm, Trost der Nacht, o Nachtigall! Lab deine Stimm mit Freudenschall Aufs lieblichste erklingen; Komm, komm und lob den Schopfer […]...
- Uns ivngen mannen mag Uns ivngen mannen mag an frowen sanfte misselingen. es kan vmb einen mitten tag, do horte ich eine swingen: wan […]...
- Der Salzsee Der Mond leckt wie ein Wintertier das Salz deiner Hande, Doch schaumt dein Haar violett wie ein Fliederbusch, In dem […]...
- Die Irren (1) Papierne Kronen zieren sie. Sie tragen Holzstocke aufrecht auf den spitzen Knien. Und ihre langen, weiben Hemden schlagen Um ihren […]...
- Funfzig Fabeln fur Kinder Funfzig Fabeln fur Kinder, Mit anschaulichen Bildern, Nett von Spekter gezeichnet, Fur die Jugend geeignet, Hast du, Freund, mir empfohlen, […]...
- Das Buch der Bilder. Der Nachbar Fremde Geige, gehst du mir nach? In wieviel Stadten schon sprach deine einsame Nacht zu meiner? Spielen dich hunderte? Spielt […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 01 Von welchen wundern lacht die morgen-erde Als war ihr erster tag? Erstauntes singen Von neuerwachten welten tragt der wind Verandert […]...
- Alles ist eitel Ach, ich kann dich nicht verwinden. Ach, nicht kann der Dichtergriffel Dich aus meiner Seele merzen. Ach, ich seh auf […]...
- Gesange I O dass wir unsere Ururahnen waren. Ein Klumpchen Schleim in einem warmen Moor. Leben und Tod, Befruchten und Gebaren […]...
- Herbst Auf einmal mubte ich singen Und ich wubte nicht warum. Doch abends weinte ich bitterlich. Es stieg aus allen Dingen […]...
- Umschrift eines Sarges Irdisches und sterblich Volk, lebend-todte Erdengaste, Ihr Verwurflinge des Himmels, ihr Gespenster dieser Welt, Denen Nichts, als falsche Waare, Nichts, […]...
- Ich lebe nicht, ich liebe Aus allen Poren stromt mir die Liebe. Meine Muskeln sind gespeist von Deiner Liebe. Ich habe nur rote Blutkorperchen vor […]...
- Die Amseln haben Sonne getrunken Die Amseln haben Sonne getrunken, Aus allen Garten strahlen die Lieder, In allen Herzen nisten die Amseln, Und alle Herzen […]...
- Arbeite Du Mann im schlechten blauen Kittel, Arbeite! Schaffe Salz und Brot! Arbeite! Arbeit ist ein Mittel, Probat fur Pestilenz und […]...
- Die Weihe der Nacht Nachtliche Stille! Heilige Fulle, Wie von gottlichem Segen schwer, Sauselt aus ewiger Ferne daher. Was da lebte, Was aus engem […]...
- Die armen Worte Die armen Worte, die im Alltag darben, die unscheinbaren Worte, lieb ich so. Aus meinen Festen schenk ich ihnen Farben, […]...
- Jahrgang 1899 Wir haben die Frauen zu Bett gebracht, als die Manner in Frankreich standen. Wir hatten uns das viel schoner gedacht. […]...
- Nun will der Lenz uns gruben Nun will der Lenz uns gruben, von Mittag weht es lau, Aus allen Ecken sprieben die Blumen rot und blau. […]...
- Kinderschuhe aus Lublin Von all den Zeugen, die geladen, vergess ich auch die Zeugen nicht. Als sie in Reihn den Saal betraten, erhob […]...
- Berlin II Der hohe Strabenrand, auf dem wir lagen, War weib von Staub. Wir sahen in der Enge Unzahlig: Menschenstrome und Gedrange, […]...
- Berlin I Beteerte Fasser rollten von den Schwellen Der dunklen Speicher auf die hohen Kahne. Die Schlepper zogen an. Des Rauches Mahne […]...
- Einer Toten Ach, dab du lebtest. Tausend schwarze Krahen, Die mich umflatterten auf allen Wegen, Entflohen, wenn sich deine Tauben zeigten, Die […]...
- Aus der Kinderzeit In alten Briefen sab ich heut’ vergraben, Als einer plotzlich in die Hand mir fiel, Auf dem die Jahresziffer mich […]...
- Der Trommel folgt’ ich manchen Tag, und an den Hofen lebt’ ich auch Der Trommel folgt’ ich manchen Tag, und an den Hofen lebt’ ich auch, Erfahren hab ich dies und das, und […]...