Herbst des Blinden
Grau das Weinlaub.
Bleich, goldbleich Platanen.
Sagt ihr nicht, so matt duftet der Herbst?
Grau das Blatt, das meine Wange streifte,
Grau?
Es brennt in Kalte.
Schwarz gellen ferne Sturme.
Dumpf kochend rollen Wellen
In schwarzen Schlangen uber meinen Leib.
Und bleich, goldbleich?
Geschmeidig wiegen auf kuhlen Zweigen Orangenkelche,
Umneigen meinen Scheitel,
Befuhlen Wangen, Nacken,
Umschmiegen glatt wie Luft in hellen Nachten
Mein Haar.
Und halten meinen Schritt
Schneelind umfangen.
Dufte tief von Moosen, Erdgewurzen,
Schieben in Ruten hell und in Kaskaden,
Sturzen von wehen Rosen
Lavawilde Bronnen,
zerschellen Schaum von wunden Malven, Caprifolien, Nelken,
Von welken Heliotropen und Levkoien
Schnellen die letzten Schreie
Heib wie schwarzer Wein.
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