Die Geburt des Genies
In Felsen kauert die Seele.
Sie lauscht ihrem Atem,
Und atmet ihre Gedanken.
Aber die Ruhe allein gibt ihr nicht die Kraft,
Sie saugt ihre Kraft aus der Erschopfung,
Aus dem Vertonen erschlaffender Krafte.
Das Meer walzt seine Berge um die Stille,
Und ihre Einsamkeit umbrullen die Wellen,
Über die Felsen fliegt gieriger Schaum,
Er netzt nicht, – er zerspringt in Luft –
Kein Hauch beruhret die Seele.
Und dann, ein Tag! Ein Jahr! Ein Jahrhundert!
Kein Zeitraum, der den Triumph einer Sekunde umfassend erschopfe,
Die Felsen wanken, bersten, zerkrachen.
Das Echo sprengt splitternd die Lufte,
Spaltet die Ruhe, schleudert Berge empor,
Und schroff auf, wild im Flammensprung,
Im begeisterten Arme die Fackel,
Gebart das Genie sich dem Lichte!
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Related posts:
- Traumwandler Wo bist du, die mir zur Seite ging, Wo bist du, Himmelsangesicht? Ein rauher Wind hohnt mir ins Ohr: du […]...
- Entwicklung Kennst du den Stoff? Ich kenne ihn noch nicht; ich hab noch kein Atom, kein Molekul gesehen. Er liegt zwar […]...
- Aufstieg Über Felsen, windumflattert, Klimm ich hoch hinan zum Freien. Droben will ich mich entladen Dieser Qual, im Sturme baden, Neugeboren […]...
- Berg Über Felsen, windumflattert, Klimm ich hoch hinan zum Freien; Droben will ich mich entladen Dieser Qual, im Sturme baden, Neugeboren […]...
- Amors Geburt Nicht erst in dieser Reih von Jahren, Schon da, als Menschen Schafer waren, Vor Saklen schon hab ich, Sophia, dich […]...
- Das Lied vom deutschen Auslander Ein Knabe lernte ein Gebet, das sprach er taglich, fruh und spat, Er sprach es wo er ging und stand, […]...
- Lieder eines Sunders. 56. Nicht mit Trauben Nicht mit Trauben, nicht mit Rosen Ward die Laute mir umwunden – Nicht zum Reigen, nicht zum Kosen Hab’ ich […]...
- Scheidelieder 1 Kein Lebewohl, kein banges Scheiden! Viel lieber ein Geschiedensein! Ertragen kann ich jedes Leiden, Doch trinken kann ich’s nicht, […]...
- Jetzt ist es Herbst Jetzt ist es Herbst, Die Welt ward weit, Die Berge offnen ihre Arme Und reichen dir Unendlichkeit. Kein Wunsch, kein […]...
- Geburt Vor unsrer Geburt, in der grunen Sudsee platzte die Erde und das Wasser, Tausend Menschen saben wie Schnecken auf groben […]...
- Ragende Berge Ich sehe Berge ragen dort an der Steppe Rand. Es soll mein Fub mich tragen hinauf ins bess’re Land. Dort […]...
- Vor einem heiligen Hieronymus von Durer Hier bin ich eigetreten, mir Frieden zu erbeten und Ruhe vor der Welt. O inniges Entzucken, von hier in Gott […]...
- Als Er Sie schlafend funde Hier liegt das schone Kind / in ihrer sussen Ruh / Sie blast die schone Lufft / von welcher ich […]...
- Unisono Ich bin nicht ich mehr, wenn ich Dich erblicke, Du bist nicht Du mehr, schaust Du mir ins Herz, Und […]...
- Amalia Als noch Amalia in unsern Schaferhutten Die Unschuld selbst, das Muster frommer Sitten Und aller Schafer Ehrfurcht war, Da schmuckt’ […]...
- Die Nacht Des Mondes silberweibe Serpentine sticht wie ein Riesenspeer weit in den See hinaus, um den mit finsterer Heroenmiene der Berge […]...
- Die Messe Bei dreier Kerzen mildem Lichte Die Leiche schlaft. Und hohe Monche gehen Um sie herum, und legen ihre Finger Manchmal […]...
- Geubtes Herz Weise nicht von dir mein schlichtes Herz, Weil es schon so viel geliebet! Einer Geige gleicht es, die geubet Lang […]...
- Der Widerchrist Dort kommt er vom berge – dort steht er im hain! Wir sahen es selber – er wandelt in wein […]...
- Bedachtsamkeit Sei ruhig; sturme, sturme nicht! Warum sollst du dich ubersturzen? Tu recht und billig deine Pflicht; du kannst die Zeit […]...
- Denn, Herr, die groben Stadte sind Denn, Herr, die groben Stadte sind Verlorene und Aufgeloste; wie Flucht vor Flammen ist die grobte, – und ist kein […]...
- Gott Der Du nicht Stein bist, doch des Steines Kraft, Die Kern und Schale halt in enger Haft. Der Du nicht […]...
- An den Rittmeister Adler Mein Wein vertreibt die Grillen; Mein Scherz die Musenfeinde; Mein Lob die lauten Schmeichler; Mein Spott den Schwarm der Narren; […]...
- Wert der Zeit Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt. Und du […]...
- Als Echo ward zu einem Schalle Als Echo ward zu einem Schalle / zu einer unbeleibten Lufft / die durch das Thal mit halbem halle / […]...
- Der ewige Wanderer, der Wind Der ewige Wanderer, der Wind, Kam hochgeschossen mit groben Schritten, Hat die Baume unbeirrt umhalst, Die verwirrt geworden sind; Sie […]...
- Die Wanderratten Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergnugt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. […]...
- Die Bande der Liebe Ach! mein Geliebter ist tot, er wandelt im Lande der Schatten, Sterne leuchten ihm nicht, ihm erglanzt kein Tag Und […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 01 Von welchen wundern lacht die morgen-erde Als war ihr erster tag? Erstauntes singen Von neuerwachten welten tragt der wind Verandert […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 08 Ihr seid bekenner mit all-offnem blick Opfer bekranzt das freie haar im wind Den besten gleich im regen spiel der […]...
- In Ewigkeit Lab uns hinauf zu jenen Bergen steigen, auf denen einst die Macht der Welt gestanden! Du sollst mir ihre starken […]...
- Der Tod der Geliebten Er wubte nur vom Tod was alle wissen: dab er uns nimmt und in das Stumme stobt. Als aber sie, […]...
- An den Schlaf Gott der Traume! Freund der Nacht! Stifter sanfter Freuden! Der den Schafer glucklich macht, Wann ihn Fursten neiden! Holder Morpheus! […]...
- Kriegslied der Deutschen Zottelbar und Panthertier Hat der Pfeil bezwungen; Nur fur Geld, im Drahtspalier, Zeigt man noch die Jungen. Auf den Wolf, […]...
- Die tote Stadt Die weite bucht erfullt der neue hafen Der alles gluck des landes saugt – ein mond Von glitzernden und rauhen […]...
- Das Wiedersehn Der Weltraum fernt mich weit von dir, So fernt mich nicht die Zeit. Wer uberlebt das siebzigste Schon hat, ist […]...
- Bali-Tempel Im alten Tempelhof, der grau ist und verlassen, Da bluhn allein vielarmig Frangipanibaume Und halten ihre Bluten hoch, die weltentruckten, […]...
- Dafnis – Er bereut nichts, er wuntscht nur dab ihn noch Ode Jambica. O goldner Vorjahrs-Schein / brachstu doch bald herein! Noch Ein-mahl mocht ich sehn die Kindgens Krantze drehn! Itzt […]...
- Die Sklavin Hinter Capri steht der Vollmond. Um die blauen Wasser webt Er ein breites Silberband. Rosenduft die Nacht durchschwebt. An dem […]...
- Himmlisches Freudenlied 1. Schau hin, mein gantz entzucktes Hertz, Dort in des Himmels Hohen! Schau die, so gleich der SonnenKertz Mit Gold […]...