Українська та зарубіжна поезія

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Der Frommste in seiner Art

Das war der Frommste in seiner Art –
Ich weib nicht, wie er hieb, –
Den hat der Teufel zur Holl’ genarrt.
Da war’ das Paradies.

Er schund und zwackte die Seele ihm
Und qualt’ ihn windelweich,
Und frug mit hollischem Spott und Grimm:
“Ist’s hubsch im Himmelreich?”

Bescheiden flustert der Frommen Zier:
“Je nun, das Ding hat Welt,
Doch frei gestanden, ich habe mir
Das netter vorgestellt.

Ich klopf’ bei jeglichem Zwick und Zwack
Demutig an die Brust,
Und denk’, es fehlt mir noch der Geschmack
An solcher Himmelslust.

Mir macht auch, trotz all des argen Scheins,
Nicht Grubelei Verdrub,
Da alles, besser wie unsereins,
Der Herrgott wissen mub!” –

Nun hat die Heiligen allesamt
Die Kunde tief erschreckt,
Dab eine Seel, die gar nicht verdammt,
Im Hollenpfuhle steckt.

Sie drangen vor und sie bitten fur:
“Erlos ihn aus der Pein,
Und lab zur goldenen Himmelsthur
Die arme Seele ein!”

“Ja,” spricht der Herre, “wie ist mir nur?
Wie komm’ ich da zum Schlub?
Hat meiner prangenden Erde Flur
Betreten nie sein Fub?

Ist er wie blind denn vorbeigerannt –
Gelockt nicht, noch erfreut, –
An all der Pracht, die mit reicher Hand
Ich dort umhergestreut?

Und wenn ihm da noch der Unterscheid
Von Lust und Qual gebricht,
Je nun, da thut er mir selber leid,
Doch helfen kann ich nicht.

So mag er denn leiden ohne Grund,
Bis es ihn selbst verdriebt.
Einstweilen labt mir den Esel unt’,
Bis dab er kluger ist!”

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Der Frommste in seiner Art - LUDWIG ANZENGRUBER