Parole
Sie stand wohl am Fensterbogen
Und flocht sich traurig das Haar,
Der Jager war fortgezogen,
Der Jager ihr Liebster war.
Und als der Fruhling gekommen,
Die Welt war von Bluten verschneit,
Da hat sie ein Herz sich genommen
Und ging in die grune Heid’.
Sie legt das Ohr an den Rasen,
Hort ferner Hufe Klang –
Das sind die Rehe, die grasen
Am schattigen Bergeshang.
Und abends die Walder rauschen,
Von fern nur fallt noch ein Schub,
Da steht sie stille zu lauschen:
“Das war meines Liebsten Grub!”
Da sprangen vom Fels die Quellen,
Da flohen die Voglein ins Tal.
“Und wo ihr ihn trefft, ihr Gesellen,
O, grubt mir ihn tausendmal!”
(2 votes, average: 3,50 out of 5)
Related posts:
- Gedenke mein! Gedenke mein, wenn Morgenrot die Tore Zum Throngemach der Sonne leis erschliebt; Gedenke mein, wenn dir im Sternenflore Die feierstille […]...
- Dammerung Schwer auf die Gassen der Stadt fiel die Abenddammerung. Auf das Grau der Ziegeldacher und der schlanken Turme, Auf Staub […]...
- Sonnenuntergang Wo bist du? trunken dammert die Seele mir Von aller deiner Wonne; denn eben ists, Dab ich gelauscht, wie, goldner […]...
- Am Strande Voruber die Flut. Noch braust es fern. Wild Wasser und oben Stern an Stern. Wer sah es wohl, O selig […]...
- Abendgang zur Geliebten Nun ist der Abend kommen, Die Sterne sind entglommen, Die Straben schlummern mahlig ein. Abwerf’ ich all’ mein Muhen Und […]...
- Oh wunderbares, tiefes Schweigen Oh wunderbares, tiefes Schweigen, wie einsam ist’s doch auf der Welt! Die Walder nur sich leise neigen, als ging der […]...
- Die Seefahrer Die Stirnen der Lander, rot und edel wie Kronen Sahen wir schwinden dahin im versinkenden Tag Und die rauschenden Kranze […]...
- Das Funffte Lied Ihr Wiesen / Thaler / Busch’ und Felder Die Ihr der Liebligkeiten voll / Sagt mir / Ihr Schatten-reichsten Walder […]...
- LE POIDS VIVANT DE LA PAROLE On peut ecrire, et l’on ecrit; On peut se taire, et l’on se tait. Mais pour savoir que le silence […]...
- LE CHAT PREND LA PAROLE Pourquoi m’appelles-tu chat Yokohama alors que je suis un bon chat champenois? C’est un nom de bandit, de pirate brutal […]...
- LA PAROLE ERRANTE (extraits) Le thème : Voter la proposition (par le chef d’orchestre) Avec ces ecritures de marche autour de nous, et qui […]...
- Jetzt ist es Herbst Jetzt ist es Herbst, Die Welt ward weit, Die Berge offnen ihre Arme Und reichen dir Unendlichkeit. Kein Wunsch, kein […]...
- Verklarter Herbst Gewaltig endet so das Jahr Mit goldnem Wein und Frucht der Garten. Rund schweigen Walder wunderbar Und sind des Einsamen […]...
- Viva! Mein Wunschen sprudelt in der Sehnsucht meines Blutes Wie wilder Wein, der zwischen Feuerblattern gluht. Ich wollte, Du und ich, […]...
- “Ich bleibe” Durch die Nacht mit dumpfem Rauschen Treibt vorbei des Stromes Wut; Und mit traumerischem Lauschen Starr’ ich auf die dunkle […]...
- Gedanken bei einer Begebenheit Vergnuge dich, mein Sinn, und lab dein Schicksal walten, Es weib, worauf du warten solt: Das wahre Gluck hat doch […]...
- Der Aufbruch Die Spiegel – Der Fluchtling Da sich mein Leib in jener Garten Zaubergrund verirrte, Wo blauer Schierling zwischen Stauden dunkler Tollkirschbluten stand, Was hilft es, […]...
- Im Winter Der Acker leuchtet weib und kalt. Der Himmel ist einsam und ungeheuer. Dohlen kreisen uber dem Weiher Und Jager steigen […]...
- Spartakus Sklaven (Millionen) rissest du aus Schrunden! Und du zerschelltest. Dennoch bluht dein Reich. O deine Tat besternt – welch Gluck […]...
- Amor schlafend Amor lag in tiefem Schlaf, Unter einer Schaar von Schafern; Phillis traf ihn an und sang, Ihn noch tiefer einzuschlafern; […]...
- Marz Aus der Erde quollen Krafte, Die in dunkler Enge schliefen, In den Wolken gingen Sturme, Graue Wogen in den Tiefen. […]...
- Die trostende Nacht O Nacht, du treue Trosterin! Wenn ich auf meinem Lager zage, So schwebst du vor das Fenster hin Und horst […]...
- Lieder von Traum und Tod – 06 – Feld vor Rom An Ludwig von Hofmann Von hohen maassen wir die abendgegend Der welten trummer sich im glanze regend Wir treten in […]...
- Zu Weihnachten So kommst du in mein altgewordnes Leben, Kommst wieder, Weihnacht, selig Kinderfest, Willst mir den ersten Traum noch einmal geben, […]...
- Die Scharen von machtigen Raben Es fliegen im Abend tief uber die Ähren Die Scharen von machtigen Raben, Wie Geheimnisse lautlos, die sich begraben, Wie […]...
- Als du blickest in die Wiesenquelle Als du blickest in die Wiesenquelle, Hatte sie gern entfuhrt dein Angesicht; Als du sahest in des Spiegels Helle, Hat […]...
- Aus einem Fruhling O alle diese Toten des April, der Fuhren Schwarze, die sie weiterbringen durch das erregte ubertriebene Licht: als lehnte sich […]...
- Naturbehagen Der Seerab hat ein gutes Leben! So uberm Wasser hinzuschweben, Wo lustig platschern, zierlich kreisen, Einladend, seine leckern Speisen. Sein […]...
- In der Krankheit 1 Nacht umschweigt mein Krankenlager; An der morschen Diele nur Reget sich der kleine Nager, Und es pickt die Pendeluhr, […]...
- Zerbinetta Noch glaub ich dem einen ganz mich gehorend, Noch mein’ ich mir selber so sicher zu sein, Da mischt sich […]...
- Der Bote Am Himmelsgrund schieben So lustig die Stern, Dein Schatz labt dich gruben Aus weiter, weiter Fern! Hat eine Zither gehangen […]...
- Der Aufbruch Die Spiegel – Die Befreiung Da seine Gnade mir die Binde von den Augen schlob, Troff Licht wie Regen brennend. Land lag da und bluhte. […]...
- Vertrauliche Zwiesprach “Du mei’ herzliab’s Schotzerl, No, sog mer nuar grod, Ob dir noch koan ondra In d’Aug’n g’stochen hot?” “Dann lob […]...
- Meisengluck Aus dem goldnen Morgenqualm Sich herniederschwingend, Hupft die Meise auf den Halm, Aber noch nicht singend. Doch der Halm ist […]...
- Ist Alles stumm und leer Gedicht von Karoline Gunderrode Ist Alles stumm und leer. Nichts macht mir Freude mehr; Dufte sie duften nicht, Lufte sie […]...
- Der Zauberhain Schnell voruber, junger Ritter, Wie der Morgenwind auch sauselt Und wie schon zu grunen Wellen Er das frische Laub auch […]...
- An den Neugebohrnen Friede-Fursten Der uns geschaffen hatt/ Der uns den Himmel schencket/ Der unser Bruder wird und fleischlich sich bekleidt; Den sein geschopffe […]...
- Das Gerippe Sie stieben im Gemaur auf einen Toten. Dunkler als Ebenholz ein schwarz Gerippe. Tief in den dustren Augenhohlen lohten Augapfel […]...
- Die Uhren In weichen Riesenknaueln, darin Traum und tiefer Schlummer brunstig sich umschlangen, durchflob die Nacht den hochgewolbten Raum; so unaufhaltsam drangen […]...
- Die Macht der Musik An einem Maitag, weit von Haus, Lag ich im Fenster schon hinaus Des Morgens fruh um viere. Still traumt die […]...