Eine traurige Geschichte
Ein Hering liebt’ eine Auster
Im kuhlen Meeresgrund;
Es war sein Dichten und Trachten
Ein Kub von ihren Mund.
Die Auster, die war sprode,
Sie blieb in ihrem Haus;
Ob der Hering sang und seufzte,
Sie schaute nicht heraus.
Nur eines Tags erschlob sie
Ihr duftig Schalenpaar;
Sie wollte im Meeresspiegel
Beschauen ihr Antlitz klar.
Schnell kam der Hering geschwommen,
Streckt seinen Kopf herein
Und dacht’ an einem Kube
In Ehren sich zu freun!
O Harung, armer Harung,
Wie schwer bist du blamiert!
– Sie schlob in Wut die Schalen,
Da war er guillotiniert.
Jetzt schwamm sein toter Leichnam
Wehmutig im grunen Meer
Und dachte: “In meinem Leben
Lieb’ ich keine Auster mehr!”
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