Spaziergang
Ich ging durch nachtige Gassen
Bis zum verstaubten Rand
Der groben Stadt. Da kam ich
An eine Bretterwand
Auf einem oden Wall von Lehm.
Ich konnt nicht weiter gehen
Noch auch im klaren vollen Licht
Des Monds hinuber spahen.
Dahinter war die ganze Welt
Verschwunden und versunken
Und nur der Himmel aufgerollt
Mit seinen vielen Funken.
Der Himmel war so dunkelblau,
So glanz – und wunderschwer,
Als rollte ruhig unter ihm
Ein leuchtend feuchtes Meer.
Die Sterne glommen, als schauten sie
In einen hohen Hain
Mit rieselnden dunklen Wassern
Und rauschenden Wipfeln hinein.
Ich weib nicht, was dort druben war,
Doch wars wohl fort und fort
Nur ode Gruben Sand und Lehm
Und Disteln halbverdorrt.
Sag, meine Seele, gibt es wo
Ein Gluck, so grob und still,
Als liegend hinterm Bretterzaun
Zu traumen wie Gott will,
Wenn uber Schutt und Staub und Qualm
Sich solche Pracht enthullt,
Dab sie das Herz mit Orgelklang
Und grobem Schauer fullt?
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