Lieder eines Sunders. 05. Erdeinsamkeit
O wir sind einsam –
Grenzenlos einsam!
Brьder! Meine Brьder!
Habt ihr bedacht schon:
Wie einsam wir sind?
Wir rollen dahin
In engen Bezirken,
Und ob wir auch tasten –
Mit pochendem Geistesfinger tasten
An die Pforten des Alls:
Unserer Weltennachbarn
Kein einziger spьrt uns. . .
Sie kreisen und kreisen –
Und ob wir auch trдumen,
DaЯ durch die Himmel
Ein einiges Ahnen
Geflьgelt sich schwingt –
Auf Strahlenbrьcken
Von Stern zu Stern
BewuЯtsein trдgt
Und brьnstig wirbt,
Tiefen erwьhlend,
Um der Botschaft Erhцrung:
Brьder! O meine Brьder!
Es ist nur ein Traum,
Und keine der Leuchten,
Der Myriaden Leuchten,
Die unser Auge gebiert,
Erhцrt unserer Trдume
Rauschenden Flьgelschlag. . .
Sie sind alle so blind. . .
Sie sind alle so taub. . .
Und der sie bewegt,
Der urgeborene Geist,
Gab ihnen das Leben, –
Doch Leben heiЯt Grenze. . .
Aber der Tod ist der Meister,
Der da sдet Staub und erntet Staub
Und ьber uns Alle,
Die menschengezeugt,
Hat sich der Cypresse Trauerlaub
Herabgebeugt! . . .
Und wir trauern. . .
Wir trauern.
Denn die Himmel sind leer,
Ob sie auch leuchten. . .
Wir wollen uns lieben, meine Brьder,
Denn wir sind einsam. . .
Wohl leuchten die Himmel,
Und ihr Leuchten berьckt
Uns die Seele so ganz.
Und sie heben hinaus uns
Ueber irdische Kleinheit,
Den EngpaЯ des Lebens. . .
Doch wir sind sterblich.
Drum wollen wir heimkehren, meine Brьder,
Und wollen uns lieben
Mit gelдuterten Sinnen. . .
Denn wir sind einsam. . .