Українська та зарубіжна поезія

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Ein kurtzweyligs und lustigs fabnachtspiel mit dreyen personen, nemblich ein burger, ein pawer und ein edelmann; die holen krapffen

Der burger geht in die stuben, sicht sich umb und spricht:
Ir erbarn herrn inn eyner sumb,
Seyt mir zu tausent mal wilkumb!
Ich hab euch heint zu mir geladen,
Zu holen krapffen und die fladen
Und fabnacht heint mit mir zu halten
Der gwonheyt nach, wie bey den alten,
Zu haben einen gutten mut.
Bitt, wolt mit mir haben vergut.

Der bawer tritt in die stuben und spricht:
Ein guten abend, ir biderleut!
Ich hab mir furgenommen heut,
Heint fabnacht inn der sat zu halten.
Sehen, was sich fur kurtzweyl walden.
Will gleich ein siben grosch dran wagen.
Nun hat mein weg mich herein tragen
Zu euch; weil ich hort so viel gest.
So frolich sein, daucht mich das best.
Beym nechsten wirrdt zu keren ein.
Drumb traget auff den killen wein!
So will ich die nacht bey euch hausen,
Euch helffen laren becher und krausen.
Da habt ir ayer zu den sachen.
Last uns ein metzen krapffen pachen!

Der burger stobt den bawern wegk, ist zornig und spricht:
Bawer, wer hat dich rein beschieden?
Troll dich hin wegk! lab uns zu frieden!
Heb dich hin-naub zu deins geleicben!
Was darffst du inn die hewser schleichen,
Als wolst du steln oder fewer einlegen?

Bawer:
Mein herr, was thut euch hie bewegen,
Das ir mich also grob thut schenden?

Burger:
Ich waib nit, wer dein gens noch enden
Sind; drumb raum mirs haub, du bawer!

Bawer:
Ach lieber herr, secht nit so sawer,
Dieweil ich mich noch wol darff nennen!
Die gantz dorffmeng thut mich kennen.
Darumb, mein herr, vernembt mich recht!
Ich bin von eym groben gschlecht,
Die man bey uns die Dolpen nendt.
Habt ir nit den Fritz Tolpen kendt?
War mein anherr nach meym beduncken.
Ist inn eym henffen weyer ertruncken.
Haintz Tolp, mein vatter, der ist mir
Ertruckt worden inn eym thurnier,
Da man eins mals ein spend aub-gab.
Ein bruder ich verloren hab,
Den haben die Zigeuner hin.
Von meiner muter gschlecht ich bin
Ein Gotz; derhalben, wer mich kendt,
Mich den Gotz Tolpen Fritzen nendt.
Yetzund wist ir auch, wer ich bin.
Darumb last mich zun gesten hin,
Wie ander herrn zu tisch auch sitzen!

Burger:
Wir durffen keynes Tolpen Fritzen.
Ich halt zu gast nur erbar leut.

Pawer:
Botz leichnam angst, vernembt mich! heut
Hab ich ein theydung helffen machen.
Mein gfatter het eim gstolen ein pachen.
Den haben wir all bayd vertragen,
Das kein frum mensch darvon darff sagen.
Drumb durfft ir mich nit so leg halten.
Ich bin auch einer aub den alten.
Ich sitz nit allmal undten an.
Ich sich viel gleicher eym biderman,
Denn kein weib inn der gantzen pfarr.

Burger:
Ey heb dich naub, du voller narr!
Sichst nit? da kumbt ein edelman.
Was wolst du bey uns hinnen than?

Der edelman geht hin-nein und spricht zum bawern:
Sich Tolpen Fritz! was thust du hinnen?
Kanst auff dem dorff kein wirtshaub finnen,
Das du zu den burgern einkerst?

Burger:
Juncker, ich habs gesaget erst.
Er sol hin-naub zun pawern gehn.

Pawer:
Solt ich euch anreden all zwen,
Was ich inn meinem sinne hab?
Edelman:
Ey sags! es stost dir sunst hertz ab.
Du Tolp, du hast auch pewrisch Sitten.

Pawer:
Wern euch die pawrn-adern abgschnitten,
All baid wurd ir zu tod euch bluten.

Edelman:
Hor eyner zu der groben stuten!
Fluchs werfft den pawrn die stiegen ab!

Pawer:
Horet, wie ichs gemaynet hab!
Adam, thut unser pfarrherr lesen,
Ist unser aller vatter gwesen;
So sind wir ye all seine kinder.

Edelman:
Doch eyner mer, der ander minder.
Noa het drey son; der ein lawer
Hieb Ham, der selbig wurd ein pawer,
Sem und Japhet, von dem mit namen
Kumbt burgerschafft und adels stamen.

Pawer:
Juncker, ich hab anderst vernummen,
Der adel sey von tugend kummen,
Das sie bschutzen witwen und waysen,
Die armen bschirmen in den raysen.
Juncker, habt ir noch diesen brauch?

Edelman:
Sag! wart ir nit vor zeyten auch
Ir bawern all in eyner sumb
Einfeltig, schlecht, gerecht und frumb?
Yetzt habt ir die dryfeltigen sucht
Verschalckt, durchtrieben und verrucht.
Hertmewlich, unghorsam darbey.

Pawer:
Gott weib wol, wer der besser sey.

Edelman:
Ich bin von meynem stamb gut edel,
So bist du gar ein grober wedel.
Kanst weder gatzen noch ayr legen.
Ich aber bin hoflich dargegen.
Wo ich zu hof den fursten reyt,
Hab ich provision allzeyt
On arbeyt, darzu rendt und zinst.

Bawer:
Dennoch bin ich auch nicht der minst.
Mein hofligkeyt ist ackern und seen,
Schneyden, dreschen, hewen und meen,
Reutten unnd andere arbeyt mehr.
Darmit ich euch all bayd erneer.

Burger:
Dergleich ich besser bin, wann du.
Mein narung gwinn ich in der rhu,
Darff nit solch grobe arbeyt thon.
Ich bin ein burgerlicher mon,
Derhalb besser, wann du, in ehren.

Bawer:
O ir thut euch all bayd erneern,
Gott waib wol wie; ich darffs nit nennen:
Eins thails mit stechen und mit rennen.
Juncker, hat ewer rob mit wissen
Keym kauffman nye kein wetzker abpissen?
Ich hab fur euch all baid das lob.

Edelman:
Gotz Tolpen Fritz, wir liegen ob.
Wir halten inn das regiment.
Aller gwalt steht inn unser hend.
Du must uns liegen undtern fuben.

Bawer:
Das hab ich ja wol leyden mussen.
Ir werd mir lieber nit so gwaltig,
So wer die stewer nit so manigfaltig.
Ich aber hab viel besser rhu,
Wenn ich mein hoff erpawen thu.
So hab ichs denn versorget als.
Euch ligt ein grob sorg auff dem halb.
Des bin ich viel freyer, dann ir.

Burger:
Inn rath und gericht sitzen wir,
Da unser nam noch grosser wirt.

Pawer:
Mein herr, da hab ich nit gstulirt.
Wir bsitzn das ghricht undter der lindn,
Doch etwan kurtz ein urthail finden,
Das ir offt langksam kund erraten.

Edelman:
Wir liegn dir ob mit kunen thaten.
Im harnisch wir raysen und reyten
Und inn dem krieg die feind bestreyten.
Mit ritterlichem lob gesiegn.

Pawer:
Ich hab inn meym haub gnug zu kriegn,
Wann ich hab mich bey dreyen tagen
Wol vier mal mit meym weib geschlagen,
Hab dannoch nit viel dran gewunnen.
Es wer mir schier der kunst zerrunen.
Sie gab mir ein treff mit dem rocken
Da vorren eben auff den knocken,
Das mir geleich das liecht erlasch,
Die weil sie immer auff mich drasch.
So hab ich auch sunst gnug zu fechten
Im haub mit magden und mit knechten
Und mit meym nachpawrn der-geleich,
Ich war nun auff eyner kirchweich,
Da wurden ihr wol drey erschlagn.
Ich mayn: ich waib vom krieg zu sagn.
Drumb ewer krieg mich nit anficht.

Burger:
Ich main, der krieg fehl dein auch nicht,
So man dir nembt rob, ku und hennen,
Thut haub und stadl dir ab-brennen.
Da sind wir zwen versorgt fur das.

Bawer:
Der krieg verderbt euch bayd viel bab,
Wenn man dorffer und stet gewindt,
All ewer hab raubt und verbrind.
Mein pargelt hab ich eingraben.
Und kummen gleich die kriegs-knaben,
Brennen mir ab mein alte schewren,
Mein haubrath thut mirs nit verteuren,
So bleybn mir acker und wiesen liegen.
Wie bald will ich ein anders kriegen,
Rob, ku, und sitz denn wol befriedet!

Edelman:
Zum waidwerck sind wir auch gewiedet,
Jagen bern, hirschen, rech und hasen.
Das wirdt dir auch nit zu-gelassen.
Das seyen wir weyt uber dich.

Pawer:
Wenn ich mich schon stell jegerlich,
Fach ich eh ein laub, denn ein hasen.
Ich mub mich dran benugen lassen,
Schlag all jar ein saw oder zwu.
Etwan ein alte kuh darzu.
Das ist mein wildpret ubers jar.
Ir durfft mit ewrem waydwerck zwar
Den gwin nit all mal mit mir theyln.

Burger:
Wie gern woltst du dich an uns heyln!
Wir thunt dirs vor mit kostling schauben,
Mit mardren rocken, gulden hauben.
So gehst du her und bist beschlept,
Geschmutzt, geflicket und bestrept.
Derhalb magst du nit bey uns sein.

Bawer:
Nun bin ich auffs schonst gangen rein,
Der kittel ist mein ostertag,
Den ich auff alle hochzeyt trag.
Habt ihr viel kleyder sampt den weyben,
Habn die magd dest mehr aub-zureyben
Und die schaben dest mehr zu fressen.

Burger:
Ich main, du seist mit eym unflat bsessen.
Pfuy, wie stinckst du nach rob-mist!

Pawer:
Mein lieber herr, das selbig ist,
Ich geh umb undter sew und rindern,
Schafen, gaissen, bschissen kindern.
Ich hab kein andre apodecken.
Wie kund ich denn nach pysen schmecken?
Nembt die fabnacht mit mir vergut!
Wer waib, wens sichs verkeren thut,
Das ich mocht etwan Schultheib wern!
Wolts bey meim ayd als wieder ehrn.

Edelman:
Ey pawer, troll dich nur darvon!
Unser fabnacht geht dich nichts an.
Wir mussen scharpff rennen und stechen,
Viel ritterlicher sper zerbrechen.
Von den dingen kanst du nit sagn.

Bawer:
Junckher, wir haben vor acht tagn
Dahayinen auch mit kolben gstochen.
Da hat mein sun ein bain ab-brochen.
War zwar ein schlechte frewd darbey.

Burger:
Auch mussen wir auff zwo parthey
Noch herumb faren auff dem schlitten.

Bawer:
Deb farens mub ich mich teglich nieten
Auff schlitten, wegen und auff kerren.
Wenn ich die guld bring meinem herren,
Bin ich deb farns verdrossen gantz.

Edelman:
Heint mub wir haben noch ein dantz.
Der wirt kostlich mit grossem prenck,
Da mit dem danck und mit der schenck
Der beste Stecher wirt begabt.

Bawer:
Wir habn auch ein hannen-tantz ghabt.
Inn unsenn dorff umb unsern mayen
Zwen sackpfeiffer pfiffen den rayen.
Da liffen wir so gschwind hin-numb.
Offt. warff einer ein metzn herumb,
Das man ihr nicht weib wohin sach.

Burger:
Denn halt wir ein pancket hernach.

Bawer:
Lieber, sagt, was das selbig sey!

Burger:
Da halt wir heint ein gasterey.
Hecht, forhen wir berayten lassen,
Vogel, capaun, rephuner und hasen
und trinckn reinfal und malfasier.

Bawer:
O viel kostlicher leben wir,
Essen gut eingmacht kudelfleck,
Gut wolgewurtzet bawern-dreck,
Faist leber-wurst und grob rotseck,
Ein gelben prey, gut semel und weck,
Semel und milch, gut schweine-braten.
Darauff mag eym ein trunck geraten.

Edelman:
Darnach wir inn die bursch gehn.

Bawer:
Sag mirs, das ichs auch thu verstehn!

Edelman:
Wir gehend halt auff ein schlaff-trunck.

Pawer:
Schweigt, juncker! ich hab sein auch gnungk.
Wir pawern holen heint auch krapffen.
Da findt man manchen vollen zapffen.
Der offt kaumb die stubn-thur kan treffen.
Offt nembt im uber-hand die heffen.
Ir sehendt ewern lust daran.

Edelman:
Wenn wir ein weil gedantzet han,
Darnach umbtregt man das confect.

Pawer:
Juncker, was ist das fur ein gschleck?

Edelman:
Zucker, rosin, mandel und feygn.

Pawer:
Mein juncker, des kindwerck thuet schweign!
Wir essen gut opffel und pirn
Und thun uns in den krapffen diern.

Burger:
Auch kummen etlich mumerey.

Pawer:
Mein herr, sagt, was das selbig sey!

Burger:
Das sind jung mender und jung gselln,
Die sich verbutzen und verstelln,
Die treyben etlich fabnacht-spiel
und an zal andrer kurtzweil viel.
Da wirdt yederman trewden vol.

Bawer:
Ja ihr abweib versteh ich wol.
Ist gleich wie unser rocken-stubn.
Da eb wir hutzel unnd holdern rubn.
Die magd inn die sackpfeiffen singen,
Da unser knecht olpern und ringen,
Eins thayls die karten inn die nub,
Eins thails des rupfleins auff dem kub,
Des stocks-blindn-meub und ol aubschlagn,
Eins thails den magdn abschutn die agn.
Ist das nit ein froliches leben?
Inn sumpa sumparum gleich eben
Bin ich gleich uber euch all zwen.

Burger:
Bawer, wa-mit? lab michs verstehn!

Bawer:
Ich eb nur eytel ringe speib.
Sie schmeckt mir fur mandel und reib.
So ist mir die arbeyt gesund,
Macht mich lustig, munder und rund.
All ungnad arbeyt ich von mir.
Des bin ich nit, su kranck, wie ir,
Am stain, ziperlein und contrackt.
Das burger und den adel plagt.
Weil ir habt ob der arbeyt scheuch,
Wont mancherley kranckheyt bey euch,
Langkweil, vertrub und schwermutigkeit.
Der ding mir keins zu schaffen geyt.
Des bin ich ye uber euch gar.

Edelman:
Aotz marter, der bawer hat war.
Kumb! ich will fabnacht mit dir halten.

Bawer:
Ey das mub alles gluck walten!
Ich hab gehoret all mein tag,
Es fall ein paum nit von eym schlag.
Mun mub noch offter daran klopffen.

Edelman:
Kumb mit mir gehn Hoff-allers-tropffen!
Da will ich heint dein wird sein.
Da woll wir dapffer schencken ein,
Trincken und spieln, was einer mag,
und wolln bib an den liechten tag
Mit andrem adel halten haub.

Bawer:
Vester juncker, ich bleib nit aub!

Ein gute nacht. Der burger bechleust und spricht:
Ir frummen herrn, es ist mein bitt,
Das ir uns wolt verargen nit,
Ob wir im hetten zu viel gethan,
Mit diesem groben bawers-man,
Der ungfer kummen ist herein.
Der kund ye nit subtiler sein,
Wie dann das alt sprich-wort vermag:
Wenn man ein bawren stieb inn sack,
Wurdn doch die stifel heraub-ragen.
Auch ist uns noch ein Sprichwort sagen,
Ein yeder vogel sing ali frist
Wie ihm sein schnabel gwachsen ist.
Auch wird man bey den groben grob,
Bey den hofling erlangt man lob.
Des sol ein junger man sich halten
Zu den zuchtigen, weisen, alten
Und nemb ir zucht und leere an,
So wirdt aub im ein dapffer man.
Deb thue er die grobn dolpen fliehen,
Wann als was grobe leut auffziehen,
Mub auch werden unkunnend grob
Und lebt hernach an rumb und lob,
Zuchtlob mit worten und mit thaten,
Aygensinnig und ungeraten,
On all hoflich sitten und tugend.
Dieweil es in bluender Jugend
Auffwuchs wie ein ungschnayter paum.
Derhalb ein Jungling sich nit saum,
Halt sich zu erbarn wie obgemelt,
Auff das er auch in dieser welt
Inn dem alter leb tugentsam
Und uberkumb ein guten nam,
Des lob bey yederman erwachs.
Ein gute nacht wunscht euch Hanns Sachs.

Die person in das spiel.
1. Edelman.
2. Burger.
3. Bawer.

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