Die Zeit
Noch kommt mit der Unsterblichkeit gepaart
die Zukunft ewig stromend zu dir her
und schafft auf ihrem unbewegten Meer
in dir den Wellenschaum der Gegenwart;
sie prallt in unergrundlich schneller Fahrt
aufgischtend an an deiner Seele Wehr
und bricht durch dich in einem Sturze, der
schon als Vergangenheit sich offenbart.
Bis eines Tages sich der Schaum zerstreut
und deiner Seele Balkenwerk zerfallt –
und Strom ist nicht mehr Strom, still steht die Zeit:
fort stromt die Zeit und tragt die tote Welt
auf ungeteilter Flut zur Ewigkeit,
wo sie mit ihrer Last als Wort zerschellt.
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