Die Sterne
Wenn sich die Nacht zaghaft mit euch besteckt,
wie eine dunkle Tanzerin den seide-
weichen Leib mit sparlichem Geschmeide,
wenn ihr gleich brennendem Staub den Himmel deckt
und leuchtend in das Nichts hinuberleckt,
fliegt wohl von dieser durren Lammerheide
und abgegrasten Trubsalsrinderweide
die Seele lechzend zu euch hoch und reckt
der Sehnsucht Fackel hoch in euch empor,
bis sie vom Weine der Unendlichkeiten
trunken taumelt und ein wirrer Flor
sich um die Sinne legt -: aus euren Weiten,
die ewig grenzenlos ich hochbeschwor,
fall ich zuruck in Staub und Sterblichkeiten.
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