Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Die Klage

Durch diese unertraglich flachen Tage,
die ihren endlos grauen Fruhlingsregen
wie einen Sarg um meine Seele legen,
zog eines Traumes wundersame Frage
ein feines Band; schlagst du dies Band, so pragen
sie zitternd einen Klang von tiefer Klage. –
Nun kub mich wieder! sprach der Traum, da trat
ich in den Streifen, dessen fahler Glanz
und strahniges Gewinde meinen Pfad
schon lang verwirrt und nun im Taumeltanz
der Abendnebel, deren weibe Saat
von allen Wiesen krauselnd stieg, mich ganz
verzaubert weiter fuhrte; und ich ging
ihm nach und lief und stolperte und sprang
ihm nach durch Tau und Ried, bis wie ein Ring
und glasern dunner Unkenglockenklang
er schwebend uber meinem Haupte hing
und diese Klage zu mir nieder sang:
“Als meine Liebe trunken uberquoll,
als ich besessen war und meine Bruste
nichts andres schienen als zwei wollusttoll
lechzende Kissen deiner wilden Luste,
und als mein Leib von deiner Liebe schwoll
und ich schon wubte, dab ich sterben mubte,
bat ich dich wohl: sag mir ein armes Mal,
dab du mich liebst. – Du sagtest es mir nicht;
ich starb und noch in meiner letzten Qual
bat ich dich – doch du sagtest es mir nicht;
ich war dir lieb, mehr als der Sonne Strahl
dir lieb – doch warum sagtest du es nicht?
Nun tragst du deine einsam kalten Tage
durch eine Welt, die nichts von dir versteht,
und die – – -” und wie ein Blitz, mit einem Schlage
verschwand mir Bild und Traum; doch mich umfleht
noch immerfort der Stimme sube Klage
wie eines Toten heimliches Gebet,
das lockend aus dem Nichts heruberweht.

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Die Klage - GUSTAV SACK