Unisono
Ich bin nicht ich mehr, wenn ich Dich erblicke,
Du bist nicht Du mehr, schaust Du mir ins Herz,
Und ach, in diesem suben Wechselglucke
Zerfliebt die stille Seele himmelwarts.
Im Rausch der Liebe zahl’ ich keine Stunden,
Im Rausch der Seele giebt es keinen Raum,
Vergangenheit und Zukunft sind verbunden
Und alles, selbst die Gegenwart, ist Traum.
Und ist es aus mit unserm Traumesleben,
Auch jenseits finden wir nicht Raum noch Zeit,
Kein Ich, kein Du – in Gottes Schob entschweben
Wir alle still in alle Ewigkeit.
Dort werden wir uns bald zurechte finden:
Wir wissen hier schon, wie das All zerfliebt
Und wie die Leuchten dieser Welt erblinden,
Wenn sich das Herz dem Herzen tief erschliebt.
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