Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Arbeite

Du Mann im schlechten blauen Kittel,

Arbeite! Schaffe Salz und Brot!

Arbeite! Arbeit ist ein Mittel,

Probat fur Pestilenz und Not.

Arbeite! Ruhre deine Arme!

Arbeite sechzehn Stunden so!

Arbeite! Nachts ja lacht das warme,

Das Lager dir von faulem Stroh.

Arbeite! Hast ja straffe Sehnen.

Arbeite! Denk, mit schwangerem Leib

Harrt in der Hutte dein mit Tranen

Ein schones leichenbleiches Weib.

Arbeite! Gleich der Stirn der Rinder

Ist ja die deine breit und dick.

Arbeite! Deine nackten Kinder,

Die kussen dich, kehrst du zuruck.

Arbeite bis die Adern klopfen!

Arbeite bis die Rippe kracht!

Arbeite bis die Schlafen tropfen –

Du bist zur Arbeit ja gemacht!

Arbeite bis die Sinne schwinden!

Arbeite bis die Kraft versiegt!

Arbeite! – Wirst ja Ruhe finden,

Wenn dein Gebein im Grabe liegt.

Die rheinischen Weinbauern

An Ahr und Mosel glanzten

Die Trauben gelb und rot;

Die dummen Bauern meinten,

Sie waren aus jeder Not.

Da kamen die Handelsleute

Heruber aus aller Welt:

“Wir nehmen ein Drittel der Ernte

Fur unser geliehenes Geld!”

Da kamen die Herren Beamten

Aus Koblenz und aus Koln:

“Das zweite Drittel gehoret

Dem Staate an Steuern und Zolln!”

Und als die Bauern flehten

Zu Gott in hochster Pein,

Da schickt er ein Hageln und Wettern

Und brullte: “Der Rest ist mein!”

Viel Leid geschieht jetzunder,

Viel Leid und Hohn und Spott,

Und wen der Teufel nicht peinigt,

Den peinigt der liebe Gott!

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Arbeite - GEORG WEERTH