Ein stiller Wald
Ein stiller Wald. Ein blasses Konigreich
Mit grunen Schluchten voll und Dorngerank.
Ein Wasser singt. Am Himmel fein und schlank,
Wie eine Kerze, brennt die Sonne bleich.
Der Abend aber geht mit dunklem Kopf
Und dunkler Mantelschleppe in dem Forst.
Aus hohen Eichen nickt mit schwarzem Schopf
Der Greife Volk aus ihrem roten Horst,
Und Goldgetier mit wunderlichem Prunk
Uralter Schnabel krachzt im Baume grell
Und fliegt heraus, im wilden Winde schnell
Mit Schwingen grob in graue Dammerung.
Tief in dem Wald ein See, der purpurrot
Wie eines Toten dunkles Auge glast.
In seinem wilden Schlunde tost und rast
Ein Wetter unten auf wo Flamme loht.
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