Scheidelieder
1
Kein Lebewohl, kein banges Scheiden!
Viel lieber ein Geschiedensein!
Ertragen kann ich jedes Leiden,
Doch trinken kann ich’s nicht, wie Wein.
Wir saben gestern noch beisammen,
Von Trennung wubt’ ich selbst noch kaum!
Das Herz trieb seine alten Flammen,
Die Seele spann den alten Traum.
Dann rasch ein Kub vom lieben Munde,
Nicht schmerzgekrankt, nicht angstverkurzt!
Das nenn ich eine Abschiedsstunde,
Die leere Ewigkeiten wurzt.
2
Das ist ein eitles Wahnen!
Sei nicht so feig, mein Herz!
Gib redlich Tranen um Tranen,
Nimm tapfer Schmerz um Schmerz!
Ich will dich weinen sehen,
Zum ersten und letzten Mal!
Will selbst nicht widerstehen,
Da loscht sich Qual in Qual!
In diesem bittren Leiden
Hab ich nur darum Mut,
Nur darum Kraft zum Scheiden,
Weil es so weh uns tut.
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