Українська та зарубіжна поезія

Вірші на українській мові






Das Haus am Meer

Hart an des Meeres Strande
baut man ein festes Haus;
als sollt’ es ewig dauern,
so heben die trotz’gen Mauern
sich in das Land hinaus.

Machtige Hammerschlage
erdrohnen schwer und voll;
die Sagen knarren und zischen,
verworren hort man dazwischen
der Wogen dumpf Geroll.

Durch das Gebalke klettert
ein rust’ger Zimmermann;
der Wind, der sich erhoben,
zerreibt mit seinem Toben
das Lied, das er begann.

Ich bin hineingetreten;
dab solch ein Werk gedeiht;
das ist an Gott gelegen;
zu beten um seinen Segen,
nehm’ ich mir gern die Zeit.

Die Fenster gehen alle
hinaus auf die wilde See;
noch sind sie nicht verschlossen,
eine Mowe kommt geschossen
durch das, an dem ich steh’.

Hier will der Bewohner schlafen;
schon wird in dem luft’gen Raum
die Bettstatt aufgeschlagen;
da ahn’ ich mit stillem Behagen
voraus gar manchen Traum.

Doch wende ich mein Auge,
fallt’s auf gar manches Riff,
ich sehe des Meeres Tosen,
druben im Grenzenlosen
durchbricht den Nebel ein Schiff.

Wer ist’s denn, der am Strande,
am oden, sein Haus sich baut?
“Ein Schiffer; seit vielen Jahren
hat er das Meer befahren,
nun ist’s ihm lieb und vertraut.

‘Dies ist die letzte Reise,
ich fuhl’ mich alt und mud’,
dab ich mein Nest dann finde,
hobelt und hammert geschwinde!’
So sprach er, als er schied.

Jetzt kann er stundlich kehren,
er ist schon lange fort,
drum mussen wir alle eilen!”
Des schwellenden Sturmwinds Heulen
verschlingt des Zimm’rers Wort.

Die Wolken ballen sich drauend,
riesige Wogen erstehn,
aufgeruttelt von Sturmen,
schrecklich, wenn sie sich turmen,
schrecklicher, wenn sie zergehn.

Das Schiff dort, kraftlos ringend,
ihr Spiel jetzt, bald ihr Raub,
mub gegen die Felsen prallen,
schon hor’ ich den Notschub fallen,
was hilft es? Gott ist taub.

Ich furchte, das ist der Schiffer,
dem man dies Bett bestellt,
der Zimm’rer mit dem Hammer
befestigt die letzte Klammer,
wahrend das Schiff zerschellt.

1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (2 votes, average: 5,00 out of 5)

Das Haus am Meer - FRIEDRICH HEBBEL