Der Sommermittag
Der Sommermittag lastet auf den weiben
Terrassen und den schlanken Marmortreppen
die Gitter und die goldnen Kuppeln gleiben
leis knirscht der Kies. Vom muden Garten schleppen
sich Rosendufte her – wo langs der Hecken
der schlaffe Wind entschlief in roten Matten
und geisternd strahlen zwischen Laubverstecken
die Gotterbilder uber laue Schatten.
Die Efeulauben flimmern. Schwane wiegen
und spiegeln sich in grundlos grunen Weihern
und grobe fremde Sonnenfalter fliegen
traumhaft und schillernd zwischen Dufteschleiern.
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