Der Tote
Aus schwarzem Sarge starrt,
Von Morgengrau erhellt,
Ein Toter bleich und ernsthaft
In die verlassne Welt.
Ein mudes Schluchzen irrt
Umher im Beigemach;
Im starren Totenantlitz
Wird keine Ruhrung wach.
In Wonne bricht der Morgen
Herein mit rother Glut,
Begrubt von Vogelzwitschern; –
Tief ernst der Tote ruht.
Er starrt empor und grubelt,
Wie es nur moglich war,
Dab er von Lust und Leide
Gebebt so manches Jahr.
(2 votes, average: 3,50 out of 5)
Related posts:
- Die Tote mahnt Wenn die unsichtbare Hand Dich aus meinen Armen wand, Fragt dein Grubeln wohl beklommen, Wie ins Öde du gekommen… Weibt […]...
- Siehst du die Stadt? Siehst du die Stadt, wie sie da druben ruht, Sich flusternd schmieget in das Kleid der Nacht? Es giebt der […]...
- Die tote Stadt Die weite bucht erfullt der neue hafen Der alles gluck des landes saugt – ein mond Von glitzernden und rauhen […]...
- Strabe “Das Licht in uns ist zur Finsternis geworden; und die Finsternis, in der wir leben, ist furchtbar geworden.” Tolstoi. An […]...
- Die kommende Sonne “Mutter, gib mir die Sonne!” Ibsen. Es brennt in meinem Gehirn Ein Traum mit gahrender Glut, Wie hinter Vesuvius’ Felsenstirn […]...
- Romanze zur Nacht Einsamer unterm Stenenzelt Geht durch die Mitternacht. Der Knab aus Traumen wirr erwacht, Sein Antlitz grau im Mond verfallt. Die […]...
- Baldur-Christus Und wieder ward der zeugende Tropfen Bluts aus Baldurs Wundenmalen Zu roter Blute erlost in der Seele eines Menschen. Das […]...
- Die Nacht Des Mondes silberweibe Serpentine sticht wie ein Riesenspeer weit in den See hinaus, um den mit finsterer Heroenmiene der Berge […]...
- Mittags Jetzt ruht der Tag am Himmel wie ein Krake, Des blasses Maul die Walder uberschwemmt. Laubbaume zittern in dem Sonnenhemd, […]...
- Nicht alle wissen so wie du zu schauen Nicht alle wissen so wie du zu schauen Du Landschaftsmaler bei dem Doktor Faust, Der du den Hexen Nebelbrucken baust […]...
- An das 20. Jahrhundert Wirf die Thore auf, Jahrhundert, Komm herab begrubt, bewundert, Sonnenleuchtend, Morgenklar. Keine Krone tragst du golden, Doch ein Kranz von […]...
- Der Vater mit dem Kind Dem Vater liegt das Kind im Arm, Es ruht so wohl, es ruht so warm, Es lachelt sub; lieb’ Vater […]...
- Der Schongeist “O welch ein Duften, Rosalinde! Im blutenuberfullten Tal! Durch das Gewolk, zerstreut vom Winde, Bricht brennend rot der Abendstrahl; Wie […]...
- Andacht Sei mir gegrubt in stiller Stunde, du liebes, frohes Handefalten! Du tragst zum Himmel auf die Kunde, dab ich vertraue […]...
- Amor und Bacchus Bacchus streitet sich mit Amor; Ob es Ernst ist oder Scherz? Ernst mub es wohl seyn, die Gotter Streiten um […]...
- In der Stadt 1 Wo sich drei Gassen kreuzen, krumm und enge, Drei Zuge wallen plotzlich sich entgegen Und schlingen sich, gehemmt auf […]...
- Vorstadtlerche “Bist du in dunkler Nacht, wenn Alle du verlassen, Geschritten schon durch einer Weltstadt wirre Gassen? … Du schreitest lassig […]...
- Lachen und Weinen Lachen und Weinen zu jeglicher Stunde Ruht bei der Lieb auf so mancherlei Grunde. Morgens lacht ich vor Lust, Und […]...
- Gruft Die in der groben Gruft des Todes ruhen, Wie schlafen sie so stumm im hohlen Sarg. Des Todes Auge schaut […]...
- Vor einem heiligen Hieronymus von Durer Hier bin ich eigetreten, mir Frieden zu erbeten und Ruhe vor der Welt. O inniges Entzucken, von hier in Gott […]...
- Anerkennung Anerkennung braucht jedermann. Alle Eigenschaften konnen durch eine tote Gleichgultigkeit der Umgebung zugrunde gerichtet werden....
- Ein inneres Land Schau dir die Menschen geistig an; dein leiblich Aug sieht weiter nichts, als was es eben sehen kann im Schein […]...
- Evokation O Trieb zum Grenzenlosen, abendselige Stunde, Aufbluhend uber den entleerten Wolkenhulsen, die in violetter Glut zersprangen, Und Schaukeln gelber Bogenlampen, […]...
- Lieder eines Sunders. 24. Trub schleicht die Zeit Trьb schleicht die Zeit und nьchtern. . . Und glanzlos liegt die Welt, Von keinem goldnen Sonnenblick Durchleuchtet und erhellt. […]...
- Meeresstille Ich seh von des Schiffes Rande Tief in die Flut hinein: Gebirge und grune Lande Und Trummer im falben Schein […]...
- Der Vogel in der Luft Der Vogel in der Luft, der Stein ruht auf dem Land. Im Wasser lebt der Fische, mein Geist in Gottes […]...
- Der Affe I Er zittert oben hoch auf dem Kamel In einem roten Rock auf seinem Brette. Er klettert schnell herab auf […]...
- Die Sonne kommt Willkommen, Ritter Morgen! Vor deinem guldnen Haupt Entfliehn die Wolfe Sorgen, Die mir den Schlaf geraubt. Der Fels vor meiner […]...
- In Venedig Stille in nachtigem Zimmer. Silbern flackert der Leuchter Vor dem singenden Odem Des Einsamen; Zaubrisches Rosengewolk. Schwarzlicher Fliegenschwarm Verdunkelt den […]...
- Auf Germans Grab German ruht unter diesem Steine. Der treue Patriot Trank sich in lauter deutschem Weine Auf Deutschlands Wohl zu tod....
- Novemberabend Es weht. Das Abendgold ist eine Fahne, Die von den Winden schon erbeutet wird. Ein etwas Herbst in der Platane, […]...
- Stern des Bundes. Drittes Buch. 05 Mit den frauen fremder ordnung Sollt ihr nicht den leib beflecken Harret! Lasset pfau bei affe! Dort am see wirkt […]...
- Adonis Tod Die Gottin sinkt in namenlosem Leide; Den Jager traf des Tieres wilde Wut; Die Rose trinkend von des Junglings Blut, […]...
- Ich bin verletzt durch deinen augen-strahl Ich bin verletzt durch deinen augen-strahl / Der seinen blitz in meine brust getrieben / Soll / Lesbia / du […]...
- Fluchtiger Grub I FruhlingHoch oben fliegt ein Kranichheer nach Norden, Von ihren Flugeln tropft die Morgensonne. Tief unten liegt der Ursulinenorden, Im […]...
- Druckende Luft Der Himmel dunkelte noch immer; ich fuhlte tief bis in mein Zimmer der fahlen Wolken vollen Schob. Die Esche druben […]...
- In der Osternacht Sub duftet und leise athmet Drauben die Osternacht, Ruhig traumen die Gassen, Vom blauen Monde bewacht. Die durren Zweige der […]...
- Am Morgen Fahler Morgenglanz, Graues Dammerlicht, Und im Spiegel dort Starrt mein Angesicht. Von dem letzten Kub Bebt mein Mund noch bang, […]...
- Novembertag Die Baume auf der Hohe entlaubt, Die Felder od und kahl, Die Matten ihres Schmucks beraubt, Er Himmel bleiern und […]...
- Der sterbende Fechter Langst – bewaltiget einst von wildansturmender Mehrzahl – Lebt’ als Sklave der Furst im weltherrschenden Rom. Er im germanischen Wald […]...